„Bloggen“.
Wenn viele dieses Wort hören, dann denken sie immer noch an ein Tagebuch.
Und viele Blogs sind so. Sie sind Tagebücher. Daher werden auch Corporate Blogs nur zur Selbstpromotion verwendet.
Das ist auch okay so. Das hat eben etwas mit ihrer Entstehungsgeschichte zu tun.
Aber diese Art des Bloggen wird dich nicht weiterbringen, wenn du damit Kunden anziehen möchtest.
Denn beim professionellen Bloggen geht es um dein Publikum. Und nicht um dich oder dein Unternehmen.
Deshalb musst du ihre Probleme kennen und sie lösen. Und nicht darüber erzählen, was du letzten Sommer getan hast oder welche Auszeichnung dein Unternehmen bekommen hat.
Das sind vielleicht gute Punkte für eine Einleitung, aber gleich danach solltest du dich wieder auf den Leser fokussieren und seine Welt besser machen.
Aber schauen wir uns das alles mal genauer an.
Früher war das so, dass wir durch Zeitungen, durchs Fernsehen und durch nervige Telefonanrufe auf Produkte Aufmerksam gemacht wurden:
Ich bekam dann einen Anruf, mir wurde etwas schmackhaft gemacht und ich hatte die Wahl: Kaufen oder nicht kaufen.
Heute ist es anders. Heute ist es ein ganzes Abenteuer, dass dein potenzieller Kunde durchläuft. Daher auch der Begriff „Customer Journey„.
Heute benutzen 93% aller Konsumenten die Suchmaschine, um nach Informationen zu suchen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Deshalb macht es Sinn, sich um den Kunden zu schmiegen und sein Verhalten, seine Wünsche und seine Bedürfnisse dabei zu berücksichtigen … und vor allem die Informationen zu liefern, die er sucht.
Aber was hast du jetzt davon?
Einer der größten Vorteile ist das Archiv.
Du musst dir vorstellen, dass du mit der Zeit ein großes Sammelsurium von Informationen erstellst, das auf Ewigkeit im Netz auffindbar ist.
Ich stelle mir diese hunderte oder sogar tausende von Inhalten gerne als Vorverkaufsgespräche vor. Nur eben digital.
Folgende Studien zeigen auch noch mal, warum ein Blog so spannend für die Kundengewinnung ist:
Mit einem Blog bekommst du mehr Reichweite. Und die Kundengewinnung wird dadurch leichter, automatisierter und angenehmer.
Der größte Punkt ist aber die Freiheit, die du dadurch bekommst: Du kannst dir deine Kunden aussuchen, deine Preise höher setzen oder dein Wissen digitalisieren und verkaufen.
Aber da gibt’s noch mehr. Schauen wir uns die 10 Gründe mal im Detail an.
Auch wenn das etwas pathetisch klingen mag: Du machst die Welt wirklich zu einem besseren Ort.
Du erstellst kostenlose Inhalte, die deinem potenziellen Kunden helfen und ihn weiterbringen. Es ist so, als ob du Bücher schreibst und diese am Bahnhof verschenken würdest. Nur eben digitaler und daher effizienter.
Und auch wenn dieser Interessent niemals kauft, hilfst du ihm. Generell ist das beim Bloggen so, dass nur ein kleiner Teil deines Publikums zu deinen Kunden wird.
Den anderen reichen deine kostenlosen Inhalte, um ihre Probleme zu lösen. Oder sie sind einfach nicht 100%ig deine perfekten Kunden und lesen daher nur mit.
Dennoch helfen sie dir, deine Message weiter voranzubringen und so deinen perfekten Kunden zu finden.
Vertrauen ist die Voraussetzung für jeden erfolgreichen Verkauf. Das ist nichts Neues.
Ein Blog ermöglicht es dir, dich langsam vorzustellen und ganz nach dem Gesetz der Reziprozität zuerst zu geben, um später zu nehmen.
In der Regel brauchen potenzielle Kunden sieben Berührungspunkte, bevor sie dir Vertrauen und etwas kaufen. Mit deinen kostenlosen Inhalten, die du regelmäßig veröffentlichst, bist du immer da, wenn dein Kunde soweit ist.
Wenn du Vertrauen hast, dann muss dein Design, deine Technik und dein Verkaufstext auch nicht perfekt sein.
Wenn genug Vertrauen da ist, dann reicht das aus, um einen erfolgreichen Verkauf zu erzielen.
Auch wenn die Perfektion der anderen Elemente natürlich noch zusätzlich geholfen hätte! 😉
Menschen kaufen eben von Menschen, die sie mögen. Vor allem im Internet, wo alles so weit entfernt scheint.
Das liebe ich am Bloggen:
Du behauptest nicht nur, dass du Expertise hast. Du demonstrierst es.
Es gibt nichts Überzeugenderes als das, oder?
Auch solltest du Werte und Moralvorstellungen in deine Inhalte mit einbringen, um so mehr die Person dahinter zu zeigen. Dadurch ziehst du langfristig die Kunden an, die genau zu dir passen.
Außerdem hebst du dich dadurch von Magazinen ab, die nicht so persönlich daherkommen.
Wie gerade gesagt, du behauptest nicht nur, dass du Expertise hast, du zeigst es auch.
Vor allem wenn du konkrete Fallbeispiele verwendest und Dinge hinter den Kulissen zeigst, kann sich dein potenzieller Kunden leicht wiederfinden.
Dann denkt er sich:
Hey, das gleiche Problem habe ich auch. Dieser Ort ist perfekt für mich!
Außerdem ist ein Blog auch bestens dafür geeignet, um deine Expertise auszubauen und zu vertiefen. Das regelmäßige Veröffentlichen trainiert umheimlich gut!
Okay, das klingt erstmal komisch, oder?
Aber ich meine damit etwas ganz Einfaches: Deine Kunden werden vorinformiert sein.
Du bekommst diejenigen, die wissen, wovon du sprichst, die wissen, wie du Dinge angehst und die wissen, wer du bist.
Und sie wollen mehr.
Dadurch fallen auch automatisch die falschen Kunden weg.
Wie vorhin gesagt, bringst du beim Bloggen immer eine persönliche Note hinein. Dadurch wird der Mensch dahinter deutlicher.
Und so hebst du dich auch von den Blogs deiner Mitbewerber ab. Denn der Mensch ist immer einzigartig.
Das ist auch ein cooler Punkt: Hier laufen alle Linien zu einem Punkt zusammen. Zu einer zentralen Anlaufstelle. Zu einem einzigen Hub.
Eine typsische „Broschürenwebseite“ hat vielleicht fünf Seiten. Mit einem Blog startest du vielleicht auch mit fünf Seiten.
Aber du erstellst regelmäßig neue Seiten. Und es sind nicht nur einfache Seiten, sondern hochwertige Medien, die sich im Optimalfall viral verbreiten.
Dadurch hast du viel mehr Möglichkeiten, um überhaupt gefunden zu werden.
Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Broschürenwebseiten der Vergangenheit angehören. In 5-10 Jahren hat jeder Steuerberater um die Ecke einen Blog und gibt kostenlosen Content heraus, um dadurch mehr Kunden zu gewinnen.
Die Frage ist jetzt nur, gehörst du zu den Ersten dieser Welle, oder du zu den Letzten?
„Content Marketing ist das neue SEO“. Das ist zwar etwas pauschal, aber dennoch gehe ich damit konform.
Die Suchmaschine hat immer das Ziel, dem User das bestmögliche Ergebnis zu liefern. Und in diesem Fall ist das bestmögliche Ergebnis qualitative Informationen.
Die Suchmaschine liebt hochwertigen Inhalt. Vor allem, wenn er regelmäßig veröffentlicht wird.
Jedes mal, wenn du einen neuen Blogartikel schreibst, hast du eine Seite mehr im Archiv. Diese Seite wird jetzt von der Suchmaschine indexiert. Das wiederum bedeutet, dass du dort noch mehr Möglichkeiten hast, um gefunden zu werden.
Das Schöne für Coaches, Trainer oder Berater ist auch, dass du nicht mal viele Besucher von der Suchmaschine brauchst.
Nehmen wir mal an, du optimierst eine Content Landing Page auf ein Keyword, wovon es „nur“ 600 Suchanfragen gibt. Dadurch bekommst du jetzt 300 perfekte Besucher im Monat. Daraus wiederum bekommst du drei Kunden, die dein Coaching-Paket für 2.000€ kaufen. So hättest du mit einer relativ einfachen Seite einen monatlichen Umsatz von 6.000€.
Und stell dir mal vor, du hättest mehrere solcher Pages?
Zu aller erst: Deine E-Mail-Abonnenten sind dein Publikum.
Durch das professionelle Bloggen bekommst du eine Liste von Fans, Markenbotschaftern und potenziellen Kunden.
Generell ist E-Mail der beste Kommunikationsweg. Seth Godin hat bereits 1996 etwas von Permission Marketing erzählt.
Eigentlich ein Unding, dass es so viele immer noch nicht machen, oder?
Hier ist auch wieder das Besondere, dass du als Coach, Trainer oder Berater gar kein so großes Publikum brauchst.
Mike Pfingsten ist hier ein gutes Beispiel. Seine E-Mail-Liste ist relativ klein, besteht aber aus genau den richtigen Menschen. Und da seine Preise höherpreisig sind, passt es perfekt.
Wenn du vorab wirklich hochwertigen Content herausgegeben hast, dann ist dein Leser hoffentlich begeistert und will mehr.
Genau dann kommst du mit einem kostenlosen E-Book oder Kurs, den du im Gegenzug für seine E-Mail anbietest.
Ich kenne kein Feld, das noch schwammiger und undurchsichtiger ist als Branding.
Aber was meine ich damit genau?
Zuerst einmal müssen die Augen deiner Leser versorgt werden. Daher wird durchs Bloggen deine visuelle Marke bekannter.
Aber auch deine Schreib- und Sprechstimme, die Kernwerte, die Vision und Mission deiner Marke werden bekannter.
Genau das ist der springende Punkt:
Deine gesamte Marke wird bekannter.
Du erhöhst mit kostenlosem Inhalt deine Reichweite. Super effizient. Super geil.
Das ist das Nonplusultra.
Irgendwann wirst du zu einer Autorität in deinem Thema. Dein ultimatives Ziel muss es immer sein, zu der Go-To-Ressource in deiner Nische zu werden.
Genau dann kommen Menschen automatisch auf dich zu. Dann denken Menschen an dich, wenn sie an ein Thema denken.
Und dann kommen potenzielle Kunden auf dich zu, bleiben bei dir und erzählen ihren Freunden davon.
Auch wenn Bloggen früher für tagebuchartige Inhalte stand und Corporate Blogs das Medium nur zur Selbstpromotion verwendet haben, ist das Geschichte.
Zumindest dann, wenn du ernsthaft damit Kunden gewinnen möchtest.
Deshalb musst du dich auf deinen Leser fokussieren. Du musst seine Wünsche und Bedürfnisse kennen und seine Probleme lösen.
Statische Broschürenwebseiten gehören der Vergangenheit an. Heute gibt es dynamische Blogs, die regelmäßig Mehrwerte schaffen und eine Community aufbauen.
Dadurch gewinnst du effektiver, angenehmer und vor allem leichter perfekte Kunden.
Was willst du mehr?
36 Kommentare
sehr cool, freut mich!
Vielen Dank für die Statistiken. Ich plane gerade, meinen Firmenblog zu erstellen. Jetzt bin ich noch mehr motoviert. Mir gefällt auch die Idee, persönliche Kontakte mit Hilfe des Blogs aufzubauen. Ich glaube, ist eine Webseite für jede Firma eine Selbstverständlichkeit. Allerdings haben noch nicht alle Unternehmen einen eigenen Blog. Das kann jedoch eine gute Werbung sein.
VG, Anne
keine Ursache! Genau, das sehe ich genau so!
LG
Jonathan
10 Punkte die es wirklich in sich haben. Auch ich persönlich beziehe in der Regel immer Blogs in einen großen Teil meiner Käufe mit ein. In meinen Augen spielen sie mittlerweile für viele Menschen eine entscheidende Rolle.
Der Liste ist nichts mehr hinzuzufügen. Danke. :)
Gruß
Tom
LG
ganz genau! :)
Früher war das der Marlboro-Mann, heute ist es vielleicht die Frauen-Kooperative, die den Tee für den Weltladen gepflückt hat. – Ich suche mit den Kunden immer ihre ganz speziellen Geschichten…
besten Dank! Guter Punkt!
mache ich auch immer so. Sogar wenn ich eine Waschmaschine kaufe! :)
10 Punkte, die's in sich haben. Gut zusammengestellt, sehr informativ, sehr nützlich. Kompliment.
LG
Rudolf
besten Dank!
ein sehr guter Beitrag am Morgen :)
Ich bin erst im August mit meinem Blog für Grafikdesign gestartet. Ich wollte weg davon Kunden "nur" in meinem Ort zu finden. Also habe ich eine Möglichkeit gesucht mich Deutschlandweit zu vermarkten und so meine Wunschkunden zu finden.
Es ist jetzt schon so, dass sich meine Leser filtern. Die, die genau meine Zielgruppe sind bleiben und mit ihnen habe ich auch regelmäßigen Kontakt und Austausch. Auch das ist für mich ein schöner Punkt für einen Blog. Der Austausch ist so viel einfacher. Ich unterhalte mich meisten vorher schon mit meinen Lesern über Kommentare.
Mein Gebiet hat sich sogar noch mehr erweitert. Alle deutschsprachigen Menschen erreiche ich jetzt. Ein tolles Gefühl und so viel anders als offline zu werben.
Es macht Spaß :)
Lieber Gruß
Verena
besten Dank!
Ist genau der richtige Ansatz, gefällt mir!
Vielen Dank für die tolle Zusammenfassug!
Was ich mich aber Frage ist, ob man dann auf das Offline-Marketing und Kaltaquise vollkommen verzichten soll?
In eurem Podcast habt ihr ja sowas in der Richtung gesagt..
Mach es nicht Sinn, auch offline für den Blog zu werben und dann über den Blog neue Kunden zu gewinnen?
Danke für eure Meinung dazu!
ich antworte einfach mal kurz, da es mir genauso geht.
Ich konzentriere mich mittlerweile mehr auf den Blog, da da mehr Potenzial drin steckt. Allerdings werbe ich offline trotzdem. Vorallem Netzwerke ich viel, da ich Menschen aus meiner Stadt durch den Blog kennen gelernt habe. So habe ich dann auch persönliche Kontakte aufgebaut.
Ich würde sehen, wo Du Deine Zielgruppe am Besten erreichst, mich darauf konzentrieren und die restliche Zeit zum Kunden anwerben in die zweite Sache stecken.
Gruß Verena
Man muss angeln, wo die Fische sind.
Du musst also deine Zielgruppe kennen. Natürlich wandert alles früher oder später ins INternet ab. Aber bis es soweit ist, würde ich auf offline Marketing nicht ganz verzichten.
Vor allem das gute alte gemeinsame Kaffeetrinken ist Mega-Effektiv :)
LG, Walter
ich würde auch nicht gänzlich auf Offline Marketing verzichten. Macht immer Sinn, sein Risiko zu streuen.
Aber langfristig ist Online Marketing eben der effizientere Weg.
Was denkst du?