Stell dir mal eine wunderschöne Küste vor.
Azurblaues Wasser. Klarer Himmel. Völlige Ruhe.
Die Sonnenstrahlen blenden dein Gesicht. Die Wellen schäumen langsam gegen die Bucht … den hellen Sandstrang entlang.
Du siehst einen Mann, der mit dieser komischen Anglerhose fast bis zum Bauchnabel im Wasser steht. In seiner rechten Hand hat er eine Harpune. Er schaut fokussiert aufs Wasser, bewegt sich kaum … und plötzlich sticht er zu!
Wusssch! Aber der Fisch ist leider weg.
600 Meter weiter rechts fällt dir ein anderer Fischer auf. Er sitzt dagegen gemütlich in seinem kleinen Boot. Wirft ein großes Netz ins Wasser. Lehnt sich zurück und genießt ein bisschen die Idylle. Kurze Zeit später zieht er wieder das Netz aus dem Wasser. Und siehe da.
Drei Fische gefangen.
Eine viel bessere Ausbeute als der Typ mit der Harpune.
Aber lass mich dir erzählen, was diese kleine Geschichte mit Werbetexten zu tun hat.
Der Fischer mit der Harpune sind die „klassischen“ Internet Marketer mit ihren roten Überschriften und gelben Highlightern. Du kennst sie. Jeder kennt sie.
Der Fischer mit dem Netz dagegen, das sind die smarten Blogger. Ihnen geht es um die Beziehung zu ihrem Tribe. Sie benutzen eher „weiche“ Verkaufstechniken, um den Leser zum Kunden werden zu lassen. Ehrlichkeit und Authentizität sind ihnen wichtig.
Und auch wenn ich meine Kunden niemals als Fische bezeichnen würde, gefällt mir diese Analogie (die ich von Sonia Simone geklaut habe) sehr. Sie ist einfach so klar, so bildhaft und deshalb so verständlich.
Aber schauen wir uns die beiden Lager mal etwas genauer an.
Auch wenn man sich über diese langen Verkaufsseiten mit den roten Überschriften, gelben Highlightern und Exit-Pop-ups lustig machen könnte, wäre das nicht fair.
Denn unglaublich aber wahr, diese Dinger verkaufen. Und das manchmal sogar wie verrückt.
Das ist genau wie mit den Cosmo Headlines. Wenn du dich noch nicht mit dem Thema Werbetexten beschäftigt hast, dann wirken sie auf den ersten Blick echt komisch. Aber die Wahrheit ist, dass diese Überschriften überzeugen, das Produkt zu kaufen.
Und das ist das Ziel eines jeden Werbetextes:
Zu überzeugen. Zu verkaufen.
(Und wenn du solche Seiten und Überschriften dauerhaft siehst, dann swipe sie dir unbedingt. Denn das ist der Beweis, dass sie funktionieren. Sie wären es wert, studiert zu werden.)
Der Harpunen-Crew geht es auch nicht so sehr ums Design. Ihnen geht es eher darum, die Aufmerksamkeit zu halten. Koste es was es wolle. Der Besucher muss sich halt innerhalb weniger Sekunden entscheiden: Take it or leave it. Sie haben halt nur einen Schuss um zu überzeugen. Und da greift man auf jedes Mittel zurück.
Oft hat diese Crew auch keine Beziehung zu ihren Besuchern, sondern kauft diese eher bei Google oder Facebook ein. Oder die Besucher kommen von irgendeinem Affiliate.
Ein Verkaufstext wirkt wie eine Harpune, wenn er gut zielt und den Kunden schnappt. Wenn genug Kraft und Fokus dahinter steckt, dann wird dieser Text verkaufen.
Die Harpunen-Crew hat es wirklich perfektioniert, wie man solche Systeme aufsetzt … und nur mit einem einzigen Schuss überzeugt.
Aber wie sieht es bei dem anderem Lager aus?
Die Netz-Crew macht es etwas anders. Smarter, wenn ich ehrlich bin.
Anstatt jetzt einen einzigen Schuss zu benutzen (um den Kunden zu überzeugen), schaffen sie ein nettes, freundliches und zuvorkommendes Netz. Sie erschaffen eine richtige Wohlfühlatmosphäre.
Genauer gesagt verlocken sie den Besucher in ihr Netz von hochwertigem, nützlichem und relevantem Content.
So bieten sie zum Beispiel einen kostenlosen Blogpost an. Danach kann der Besucher seine E-Mail-Adresse gegen noch mehr hochwertigen Content eintauschen. Nach einer Weile wird dann ein kostenpflichtiges Produkt angeboten (mithilfe eines ehrlichen Verkaufstextes natürlich). Es ist ein etwas langfristiger Weg. Aber dafür viel effektiver.
Und dieser potenzielle Kunde bleibt aufgrund des hochwertigen Contents lange bei dir. Und auch wenn er noch nicht bereit für dein Angebot ist … wenn er bereit ist, dann bist du da.
Jedes mal gibst du ihm ein kleines Stückchen Mehrwert. Dadurch baust du Vertrauen auf. Und deine Reputation als freundliche Autorität steigt.
Aber wenn du auf ein Content-Netz setzt, dann hast du noch einige weitere wirklich nette Vorteile. Zu aller erst wirst du langfristige SEO-Erfolge bekommen. Denn Suchmaschinen lieben hochwertigen Content. Und hochwertiger Content verbreitet sich auch stark via Social Media. Und dadurch bekommst du noch mehr kostenlose Besucher, mit denen du eine Beziehung aufbauen kannst.
Aber vielleicht fragst du dich, was ist nun richtig?
Beide.
Harpunen-Werbetexte funktionieren sehr gut. Sie verkaufen einfach wirklich gut.
Aber das größte Problem ist das Design. Es vermittelt automatisch einen schlechten Beigeschmack. Denn man kann nicht unterscheiden, ob das Produkt gut oder schlecht ist. Sie werden einfach gleich verpackt. Das ist wirklich fatal.
Ein weiteres Problem ist, dass Harpunen-Werbetexte superschwer zu schreiben sind. Wirklich gute Werbetexte zu schreiben, die bei einem Schuss verkaufen, das können nur Profis. Und davon gibt es vor allem im deutschsprachigen Raum nicht so viele.
Das dritte und letzte Problem ist, dass das „Kaufen“ von Besuchern immer schwieriger wird. Google- und Facebook-Anzeigen werden einfach immer teurer und immer unprofitabler.
Wie gesagt, wenn du ein Könner bist, dann schaffst du das, das profitabel umzusetzen. Aber was ist wenn nicht?
Dann habe ich das Content-Netz für dich.
Wenn du so ein Netz einsetzt, dann muss nicht jedes Wort deines Verkaufstextes perfekt sitzen. Du musst kein Profi-Werbetexter sein … und brauchst auch keine unethischen Verkaufstricks.
Hier geht es einfach eher darum, eine Beziehung zu deinem potenziellen Kunden aufzubauen. Ihm ganz nach dem Gesetz der Reziprozität immer mehr Mehrwert zu liefern, als er dir im Gegenzug gibt. Und ihm immer mehr kostenlosen Content anzubieten und ihn so immer näher in deinen Kosmos … bis hin zum Verkauf zu bringen.
Und die benötigten Fähigkeiten, um Verkaufstexte zu schreiben, lernst du hier im affenblog. Denn wenn du ein Content-Netz einsetzt, dann müssen deine Texte lediglich „gut“ sein. Du musst nicht der nächste David Ogilvy werden.
Wie öfters hier im affenblog nehme ich mir das beste aus zwei Welten und kombiniere es, um das Meiste daraus zu bekommen.
Deshalb sollten sich die beiden Fischer aus der Einleitung zusammentun. Der Fischer mit dem Netz sollte sein Netz auswerfen … und der Typ mit der Harpune sollte vom Boot aus die Fische „sanft“ einfangen.
Und genau so solltest du das auch mit deinem Blog-Business machen.
Du solltest also die Fähigkeiten der Harpunen-Crew nehmen … und das weglassen, was sich nicht richtig anfühlt. Dann hast du wunderbar funktionierende Werbetexte.
Aber es ist einfacher und angenehmer, einen Fisch mit einem Netz zu fangen. Deshalb solltest du dazu ein Content-Netz mit einer Wohlfühlatmosphäre für deinen potenziellen Kunden erschaffen.
Und natürlich hast du schon gemerkt, dass ich zur Netz-Crew gehöre. Ich biete haufenweise kostenlosen Content an. Und am Ende der „Reise“ habe ich einen ehrlichen Verkaufstext im Einsatz.
(Und wenn du mehr über diese Art von Werbetexten und Internet Marketing lernen möchtest, dann schau dir meinen kostenlosen 21-teiligen Internet Marketing Kurs an.)
Aber genug von mir.
Zu welcher Crew gehörst du? Harpune oder Netz?
14 Kommentare
Bisher sind im meinem Netz noch zu viele Lücken... da muss ich wohl mit neuem Garn ran und sie entsprechend neu verknoten ;-) Jetzt lerne ich ja, wie das geht!
Liebe Grüße - Christine
keine Ursache! Wer mag sie nicht? :D
Haha, schöne Metapher!
Viktoria
Jede Seite hat ihre Vor- und Nachteile.
Man selbst muss sich einfach mit der einen Art und Weise wohlfühlen und sich damit gut fühlen, so auf Kundenfang zu gehen.
Ich bin auch der Meinung das die Netztechnik einfach eine viel bessere Fanbase aufbaut und dadurch deutlich bessere Wiederverkaufsraten durch diese erzielt, weil sie deine Lösung und Produkte liebt.
Beste Grüße aus Hamburg,
Dennis
genau, das denke ich auch. Vor allem, wenn man ordentlich Content hat, dann ist das ein Vermögenswert in sich. Diesen könnte man verkaufen oder vermieten. Und auch durch das Teilen und die Google-Rankings bekommt man automatisch neue Aufmerksamkeit. Ich mein, was will ein smarter Blogger mehr? :D
als Bloggerin und Coach gehöre ich eher zur Netz-Crew. Trotzdem blinze ich ab und zu der Harpunen-Crew rüber: "Was kann ich von Euch lernen? Inwieweit passt das zu mir?"
genau, so denke ich auch. Ich benutze als Basis Content von der Netz-Crew und am Ende habe ich einen Verkaufstext, der von der Harpunen-Crew inspiriert ist.
Doch es gibt ein Problem. Setze ich das in Bilder um, wie verlangt, so habe ich zwei grundlegende Dinge vor mir. Einmal den Fischer der relativ fair und ressourcenschonend mit der Natur lebt und einmal die Technik die sich die Natur zum Untertan macht.
Für die Werbung (als Bild betrachtet) käme im Grunde nur der Mann mit der Harpune in betracht weil er ehrlicher rüber kommt. Weil er aufgrund seiner Erfahrung und seines Könnens überleben wird. Der Netzfischer wird spätestens dann verhungern wenn er keinen Schiffsdiesel mehr bekommt oder das Boot marode wird. - Das nur zu den Assoziationen die ich mit den Bildern habe.
Ansonsten wieder ein gelungener Artikel, danke :)
spannende Interpretationen, die du da hineingebracht hast. Aber ich denke, damit überspannst du etwas den Bogen. Das hat wenig mit meiner Metapher zu tun. Im Kern hat die Haprunen-Crew einfach nur einen Schuss, um den Kunden zu überzeugen ... und die Netz-Crew verlockt den potenziellen Kunden mit einem Netz mit hochwertigem Content.
Danke dir! ;)
Ich würde mich auch zu der Netz-Crew zählen, sitze aber noch auf meinem Boot und überlege wo und wie ich mein Netz auswerfe ;-)
Schöne Grüße
Stefan
sehr schön! Mein Rat: Es ist besser, das Netz irgendwo rauszuwerfen ... als lange zu zögern ;)
danke dir! Wie gesagt, habe den von Sonia Simone geklaut. Netz-Crew ist schon etwas Feines! ;)
Was denkst du?