Machen wir einen Test:
Kannst du dich an alle Webseiten erinnern, die du die letzt Woche besucht hast?
Oder den letzen Monat? Oder sogar das letzte Jahr?
Lass mich raten: Nein.
Wir besuchen einfach zu viele Webseiten. In Facebook sehen wir täglich neue Inhalte und sie verschwinden aus unserem Gedächtnis genauso schnell wie sie gekommen sind.
Wenn du nicht zu den Vergessenen gehören möchtest, dann musst den Leser binden – und das klappt immer noch am besten mit der guten alten E-Mail.
Das wusstest du bestimmt schon. Doch die große Frage bleibt trotzdem: Wie bekommst du mehr E-Mail-Abonnenten?
Der Klassiker ist der Lead Magnet (oder auch Freebie): In der Regel ein E-Book oder ein Kurs, den der Abonnent kostenlos bekommt.
Diesen Anreiz kennen die meisten und setzen es auch um. Doch welche Wege gibt es noch?
Es gibt einen Fehler, den viele Blogger und Marketer begehen, ohne es zu wissen: Sie haben nicht für jedes Angebot eine Landing Page.
Klar, die meisten haben hier und da eine Landing Page. Aber du musst für jedes Angebot eine einzelne Landing Page erstellen – das tun die wenigsten.
Warum?
Weil du durch eine Landing Page die ungeteilte Aufmerksamkeit deines Lesers hast und jedes Angebot genau diese Aufmerksamkeit verdient hat.
Das gilt damit auch für deine E-Mail-Liste:
Dein Newsletter ist nämlich ein Angebot.
Meist reicht ein kleines Widget in der Sidebar nicht aus, um die Vorteile deiner E-Mail-Liste zu erklären. Auf einer Landing Page hast du ausreichend Platz, um den Nutzen für den Leser detailliert schmackhaft zu machen.
So macht es zum Beispiel Shane von Farnam Street. Oder wir hier.
Jetzt geht es darum, das Angebot deiner E-Mail-Liste an den Mann zu bringen.
Ein smarter Weg ist die Beschreibung deines Twitter-Profils. Das lohnt sich vor allem, wenn du auf Twitter aktiv unterwegs bist.
Jedes mal, wenn du kommentierst, retweetest oder sonst irgendwie interagierst, werden Menschen auf dein Profil aufmerksam.
Hier musst du dann einfach den Nutzen deines Newsletters vorstellen und verlinken.
Beispiel:
Ich helfe anderen Bloggern besser zu schreiben. Hier bekommst du mein E-Book mit kostenlosen Schreibtipps: http://bit.ly/1NxM0pI
Natürlich könntest du bei Twitter ständig deine Landing Page teilen, aber das würde mit der Zeit nerven und du würdest deine Follower verlieren.
In der Autorenbeschreibung stört der Link aber niemanden und ist doch immer sichtbar.
Täglich werden weltweit 205 Milliarden E-Mails verschickt. Ich denke, du trägst einen bedeutenden Teil dazu bei.
Warum dann die gute alte E-Mail nicht dazu verwenden, um neue E-Mail-Abonnenten zu bekommen?
Wie?
Indem du in deine E-Mail-Signatur einen Link zu deinem Newsletter packst. Das kann dann ungefähr so aussehen:
Walter Epp
Blogger, Texter, Autor
Kostenloses E-Book mit Schreibtipps herunterladen
Wichtig ist, dass du nicht einfach nur schreibst: Abonniere hier meinen Newsletter. Das hat für den Leser keinerlei Nutzen und bietet ihm keinen Mehrwert.
Zeige den Vorteil: Der Leser will nicht mehr E-Mails, er will besser schreiben.
Oder wie Vladi es sagt: Der Kunde kauft nicht die Bohrmaschine, er kauft das Loch in der Wand.
Klar kannst du auf deiner Facebook-Page auch deine Landing Page für den Newsletter posten. Ein noch viel schönerer Trick ist allerdings folgender.
Nimm einen Beitrag, der die meisten Leser und Abonnenten anzieht und fixiere ihn oben auf deiner Facebook-Page:
So sieht jeder neue Besucher in Facebook diesen Beitrag, liest ihn dann und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein E-Mail-Abonnent.
Hier ist wichtig, dass du nicht den Artikel mit den meisten Klicks nimmst, sondern den Artikel mit der höchsten Conversionsrate – dein Ziel sind ja in diesem Fall nicht Klicks, sondern Abonnenten.
Das klingt jetzt etwas spitzfindig, aber allein der Anmelde-Button kann schon viel ausmachen.
Nicht nur die Farbe macht einen Unterschied, sondern auch der Text des Buttons.
Und wie sieht solch ein guter „Button-Text“ aus?
Das hängt natürlich stark von deinem Publikum ab, aber ein simpler Trick ist folgender: Gib dem Button ein persönliches Element.
Das sieht dann so aus:
Das Ergebnis? Buttons, die die erste Person verwenden, bringen mehr Abonnenten – das hat Joanna Wiebe hier eindrucksvoll getestet.
Wir alle kennen Testimonials. Das sind Erfahrungsberichte von Kunden oder Nutzern, die dem potenziellen Kunden zeigen, dass das Produkt qualitativ ist und hält, was es verspricht.
Die Hauptfunktion solcher Testimonials liegt allerdings nicht darin, irgendwelche Funktionen oder Eigenschaften des Produkts hervorzuheben, sondern um Vertrauen zu schaffen.
Vertrauen ist die wichtigste Währung im Internet.
Während wir Testimonials bei Sales Pages ständig sehen, sehen wir sie sehr selten bei E-Mail-Newslettern. Warum eigentlich? Hier gibt der Leser dir deine E-Mail, seine Zeit und seine Daten – das ist ein Akt des Vertrauens, den du dir verdienen musst.
Ein tolles Beispiel dafür liefert zum Beispiel Ben von Anti-Uni.com. In seiner Sidebar siehst du nicht nur das Optin-Formular für den Newsletter, sondern darunter auch ein kleines Testimonial einer begeisterten Leserin des Newsletters.
Der Farnam Street Blog macht es auch hervorragend: „People say it’s the best newsletter on the internet.“ Allein nach diesem Satz hast du Lust, den Newsletter zu abonnieren.
Du kannst das Testimonial auch auf deinen Freebie beziehen, den Leser bekommen, wenn sie deinen Newsletter abonnieren.
Beispiel: „Ich habe noch nie bereut, dass ich den Newsletter abonniert habe. Jedes Mal lerne ich eine Menge dazu.“
Vor dieser Methode haben viel Blogger Angst – auch weil viele Gastgeber etwas dagegen haben, was wirklich schade ist.
Die Methode besteht aus zwei Elementen: Einem Gastbeitrag + einer Landing Page für deinen Newsletter.
Viele verlinken am Ende eines Gastbeitrags auf ihre Startseite. Lass mich raten: du auch, oder?
Dabei kannst du am Ende eines Gastbeitrags auf deine Landing Page verlinken und so die Leser direkt auf deinen tollen Newsletter aufmerksam machen.
Wichtig ist, dass du die Autorenbeschreibung entsprechend anpasst.
Ich habe es bei einem Gastbeitrag bei Markus Cerenak so gemacht:
Walter Epp ist begeisterter Autor und Texter mit Feuer unterm Hintern. Auf seinem Blog bekommst du kostenlos sein E-Book mit Schreibtipps für Blogger, Texter und Autoren.
Der Link führte dann zu meiner Landing Page für meinen Newsletter. Diese Gastbeiträge waren bisher immer die effektivsten, was die Abonnentenzahl betrifft.
Du siehst, bei den obigen Tricks musst du gar nicht so viel ändern. Es sind ein paar Feinjustierungen, die langfristig aber viel ausmachen.
Wenn du deine Conversion Rate mit diesen sieben Tricks um 20% steigern kannst, dann hast du nach einem Jahr beispielsweise nicht 1.000 Abonnenten, sondern 1.200 – das ist schon ein Unterschied, oder?
Und je länger dein Blog existiert, desto mehr machen sich diese Änderungen bemerkbar. Also teste diese Tricks aus und schau, was bei dir funktioniert. Meist funktionieren Leser auf allen Blogs gleich, doch es gibt immer Ausnahmen.
Deine Aufgabe ist jetzt: Umsetzen, testen und glücklich die E-Mail-Statistik beobachten.
27 Kommentare
Mfg,
Mario von Marketing-Mario
Beim Hören des Podcasts ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass ich unbedingt einen Themenplan für 2016 brauche. Inzwischen steht er fast. Planung ist die halbe Miete, vielen Dank für die Anregung.
Manches klingt so einleuchtend, aber man kommt selbst einfach nicht drauf...
Beste Grüße,
Stefan
LG
Lukas
ich lese hier schon eine Weile mit und möchte jetzt einmal ein dickes Dankeschön aussprechen für die tollen Tipps. Auch hier war wieder einiges dabei, was ich recht bald umsetzen werde.
Beste Grüße!
Jens
ich kann mich den Vorrednern nur anschließen und werde möglichst viel davon umsetzen.
Auf ein gutes Jahr 2016 mit vielen LeserInnen.
Danke und LG
Astrid
gute Sache. Werde das nun auch umsetzen und wirklich für jedes Angebot eine LandingPage erstellen.
Danke Walter,
Liebe Grüße aus Wien
Das sind wertvolle Tipps für mich, die schnell und einfach umzusetzen sind.
Da ich mir demnächst eine Landingpage baue, passt das hervorragend.
Vielen Dank.
Beste Grüße
Denise
Hi ıch hab jetzt auch einen Blog und zwei Blog Artikel
und hab auch ein bischen versucht einen Email verteiler Einzurichten obwohl ich noch keine Email Adressen habe und noch nicht genau verstanden habe wie das funktioniert
Ich würde mich über Förderung und Support freuen,weil ich gute Texte schreiben kann,die zum nachdenken anregen
deine großartige Kompetenz, die auf meine allumfassende technische Ahnungslosigkeit trifft, schafft einen riesigen Mehrwert - für mich. Mein To Do für die Weihnachtszeit: Ich werde lernen, was genau der Unterschied zwischen einer weiteren Seite auf meiner Website und einer Landing Page ist. Ziel Nummer 2: Ich werde die Grundzüge erlernen, wie ich so eine Seite aufbaue. Danke für den ultimativen Anstupser.
Frohe Weihnachten
Claudia
wenn du dich gerne mit Landing Pages beschäftigen möchtest. Ich blogge hier fleissig über dieses Thema:
http://unbounce.com/de/blog/
Hier ist ein hilfreicher Artikel, der alle Elemente einer Landing Page erklärt:
http://unbounce.com/de/landing-page-optimierung/5-elemente-einer-landing-page/
In meinem Webinar mit Fabian Liebig von Optimizely erkläre ich den Unterschied zwischen gewöhnlichen Pages bzw. der Homepage und einer Landing Page:
http://unbounce.com/de/marketing-bibliothek/
Dort findest du übrigens auch unser Webinar mit Vladi - kostenlos abrufbar.
Liebe Grüße,
Ben
mal wieder super Tipps! Danke!
Hab direkt mal geschaut, welcher Beitrag die höchste Conversion hat und ihn auf Facebook gepostet ;-)
Liebe Grüße,
Alina
Wie bzw. mit welchem (kostenfreien) Plugin kann ich ein effizientes und nicht nervendes Exit-Pop-Up mit Newsletter-Anmeldung realisieren? Habt ihr dazu bereits einen Artikel?
Gruß
Lukas
Herzliche Grüße
Sabine
jetzt wilderst du schon im Feld der Conversion-Optimierer! :)
Tolle Tipps - den mit der Autoren-Bio muss ich unbedingt umsetzen. Da verlinke ich meistens auch nur in den Unbounce Blog oder auf ein Social-Media-Profil.
Danke und liebe Grüße,
Ben
Konnte einiges mitnehmen :)
Vielen Dank und ein schönes Fest wünsche ich,
Tim
LG
herzliche Grüße
Margit
Fazit: Diese Tipps sind definitiv praxistauglich :-)
Viele Grüße
Mirjam
ich freue mich diese Tipps in der nächsten Zeit auszuprobieren, danke!
Herzliche Grüße
Bolormaa
Gruß
Michael
Was denkst du?