„Ich lege mich mit dem größten Schriftsteller der Welt an, und wenn ich das Publikum besser verstehe, dann werde ich ihr oder ihm jedes mal in den Arsch treten, wenn es zu Verbindung, Engagement und Conversion kommt.“
Das sagte Brian Clark, Gründer von Copyblogger.
Und damit hat er so was von recht.
Egal wie kreativ oder unkreativ du bist. Egal wie gut oder schlecht du mit Wörtern umgehen kannst. Egal wie gut oder schlecht du texten kannst.
Es reicht aus, wenn du dein Publikum kennst.
Du musst nämlich aufhören, so zu denken, wie ordinäre Menschen. Du musst aufhören, so zu denken, wie alle denken.
Du musst nur so denken, wie dein Publikum.
Du musst dein Publikum kennen. Du musst es in und auswendig kennen. Am besten auf einem tiefen, emotionalen Level.
Du musst einfach dein Publikum besser kennen, als sie sich selbst.
Und anstatt dir jetzt irgendwelche Behauptungen auszudenken, solltest du diese 5 einfachen Wege gehen, um dein Publikum besser zu verstehen.
Lese so viel über dein Publikum, wie du nur kannst.
Schaue dir die größten und populärsten Blogs, Magazine und Bücher an, die deine Zielgruppe liest. Lese auch ihre Geschichten und die Geschichten, die sie lesen.
Aber mache hier keinen Halt. Lese auch Beiträge in themenrelevanten Foren. Und Kommentare auf deinem Blog… und auch auf fremden Blogs.
Und vor allem… Social Media. Viele denken, dass Social Media ausschließlich zum Sprechen da ist. Aber Social Media kann noch viel mehr. Vor allem, wenn du dein Publikum besser kennenlernen möchtest. Denn…
Social Media ist einer der besten Orte für Marktforschung. [Jetzt twittern]
Leg dein Ohr also auf die Leitung. Höre deinem Publikum zu. Lese alles, was dein Publikum schreibt.
Egal wo sie abhängen. Egal ob sie auf ihrer Pinnwand, in themenrelevanten Gruppen, deiner Fanpage oder der Fanpage deiner Konkurrenz abhängen.
Kaum zu glauben aber wahr – Menschen erzählen sich ihre Probleme, Wünsche und Hoffnung in sozialen Netzwerken.
Heck… sogar Amazon Kundenmeinungen sind eine reine Goldgrube, um die Zielgruppe in deiner Nische besser zu verstehen.
Sehe nicht nur mit deinen Augen. Sehe auch mit den Augen deines Publikums.
Schau dir deshalb die Filme, die Fernsehsendungen, die YouTube-Videos, die TED Talks, die Präsentationen und Keynotes an, die nicht nur Millionen von Menschen an sich ziehen, sondern auch genau dein Publikum.
Denn dadurch siehst du das, was dein Publikum sieht. Du verstehst besser, was sie unterhält. Was sie mögen. Was ihr Auge mag.
Videos sind doch noch was anderes als reiner Text.
Und auch deine Ohren kannst du verwenden.
Höre beliebte Podcasts und Radio-Sendungen, welche Woche für Woche das Interesse deiner Zielgruppe halten.
Und wenn möglich, dann setzt noch einen drauf. Höre ihre Musik. Hört dein Publikum eher Rock, Pop oder R’n’B?
Das sind alles Insights, die etwas über dein Publikum aussagen.
Schrumpfe dich… und tauche ein in das Ohr deines Publikums. Was hörst du?
Reden. Die einfachste Form der Kommunikation.
Und doch wird sie so oft vernachlässigt. Egal ob in einer menschlichen Beziehung. Oder in der Kommunikation zwischen Kunden und Unternehmen.
Rede mit deinem Publikum. Habe eine Interaktion. Egal ob in dem Kommentarbereich deines Blogs. Oder in dem Kommentarbereich von anderen Blogs.
Vergiss auch nicht eines der beliebtesten Internetmedien überhaupt – E-Mail. Sorge für eine ausgewogene Unterhaltung via E-Mail. Liefere Hilfestellung. Gib Support.
Aber auch Online-Umfragen sind eine gute Form der Kommunikation. Befrage dein Publikum. Wie wär’s z.B. mit:
Ich befrage immer wieder mein Publikum. Es gibt mir Sicherheit und beweist einfach meine Behauptungen. Denn dann habe ich keine Behauptungen. Dann habe ich Wissen.
Und vor allem… rede mit deinen Kunden!
Das sind die Menschen, die dein Produkt oder deine Dienstleistung gekauft haben. Das sind die Menschen, die dir Vertraut haben. Sie haben dir etwas von Wert gegeben und dafür etwas von Wert von dir erhalten.
Unterhalte dich mit ihnen. Lerne sie besser kennen. Sie sind dein größter Vermögenswert.
Studiere wirkungsvolle Werbetexte. Lege dir ein Swipe File an. Achte auf Werbetexte, die immer wieder auftauchen. Das ist ein Zeichen dafür, dass sie funktionieren (das ist generell bei Werbung so. Die Werbung die dich nervt, nervt dich… und wir so oft ausgestrahlt, weil sie einfach funktioniert. Weil sie Ergebnisse liefert.).
Aber benutze auch die Keyword-Recherche und lerne die Wörter deines Publikums kennen. Grobe, kurze Keywords geben dir Insights in generelle Themen. Feine, lange Keywords beschreiben dagegen genauere Probleme deiner Zielgruppe.
Zum Beispiel gibt es in Deutschland wenig Nachfrage zum Thema Werbetexten. Aber wegen der enormen Wichtigkeit habe ich mich dennoch darauf fokussiert. In Zukunft werde ich das Thema jedoch ausweiten. Es gibt momentan einfach keine Nachfrage nach diesem Thema. Das Thema ist einfach noch zu unbeliebt… und bleibt es vielleicht auch.
Aber du kannst noch viel mehr Daten verwenden. Auch historische Daten deines Blogs bringen dich weiter.
Wie wär’s mit deinen Google Analytics-Statistiken? Was ist z.B. deine beste Trafficquelle? Solltest du dich lieber auf Gastbeiträge oder auf Social Media-Aktivitäten fokussieren?
Zum Beispiel habe ich auch meine ganzen Artikel durchgeschaut und dabei die Social Shares und Kommentare verglichen.
Und was habe ich erkannt?
Ich habe erkannt, welche Themen gut ankommen. Und welche Themen schlechter ankommen. Schaue ich mir meine Artikel übers Werbetexten an, sehe ich, dass das Thema mehr oder weniger populär war. Aber was wirklich beliebt und herausragend war, waren Überschriften. Deshalb gibt’s in Zukunft auch mehr davon!
Und noch ein Punkt. Was ist mit deiner Konkurrenz? Du darfst deine Konkurrenz niemals aus den Augen lassen. Egal wie gut oder wie schlecht deine Konkurrenz auch ist… du kannst immer etwas von dem anderen lernen.
Zu guter Letzt bleibt mir noch der Facebooks Social Graph zu nennen. Hier kann ich z.B. ganz einfach herausfinden, welche Bücher die Personengruppe mag, die das affenblog auf Facebook geliked hat. So bekomme ich wieder Insights über dich und mein Publikum.
Und lerne es besser kennen.
Brian Clark von Copyblogger würde sich mit jedem Schriftsteller der Welt anlegen. Und wenn er das Publikum besser kennt, dann würde er sie oder ihn fertigmachen.
Davon bin ich überzeugt.
Denn wenn du in der Sprache deines Publikums sprichst, dann enthält dein Marketing kein Jargon oder Hype. Dann wird dein Marketing einfach. Dein Marketing wird echt.
Dir hat man zwei Ohren und einen Mund gegeben. Damit du Zuhören und Sprechen kannst. Höre deinem Publikum also ausgiebig zu, aber vergiss auch das Sprechen nicht.
Wenn du dein Publikum kennst, dann kennst du ihre Probleme, Wünsche und Hoffnungen. Und dann kannst du da vernünftig drauf eingehen.
Und vor allem… dann siehst du die Welt durch ihre Linse. Durch ihre Brille. Du verstehst sie.
Kennst du noch andere Wege, um dein Publikum besser zu verstehen?
12 Kommentare
ich lese gerne deine Texte. Sie sind lang, aber einfach unkompliziert, leicht zu lesen und zu verstehen und vor allem sehr informativ. Am interessantesten finde ich, dass du wirklich das tust, was du in deinen Texten zum Ausdruck bringst.
Texte die nützliche Informationen bringen haben allein schon 40% mehr Chancen das Interesse des Publikums zu wecken. Man muss sich selbst fragen, ob der Inhalt etwas Gutes, Neues oder Nützliches bringt. Wenn man keinen dieser Punkte erfüllt, soll man überlegen, ob es sich wirklich lohnt, den Inhalt zu veröffentlichen.
Viele Grüße und frohes neues Jahr!
Fernanda Suguino
vielen Dank!
Ach... die sind noch relativ kurz. Sind im Durchschnitt immer so 1.000 Wörter. Das ist das Minimum. Wie mehr, desto besser.
Das stimmt! Texte, die das Selbstinteresse ansprechen sind am Wichtigsten. Wie Menschen interessieren uns primär nur für uns selber. Ist einfach so.
Wenn du erlaubst, schreibe ich mal mit meiner Tastatus einen Punkt mehr:
6. Tun
Dein Publikum besser zu verstehen ist keine todo für die Todo-Liste. Es ist keine Aufgabe. Es ist ein Prozess oder besser ein Projekt. Es läuft neben der gesamten Arbeit, wenn du z.B. unterwegs auf Facebook bis. Dich in Foren zu einem bestimmten Thema informierts und und und.
Aber am aller besten ist, du gehörtst zu deinem Publikum. Du warst so einer. Du kommst aus der Ecke. Das wäre dann der goldene Weg.
danke dir, richtig mit Elan hier! ;)
Ha, sehr gut. Kann man perfekt als Punkt 6. stehen lassen. Ohne Tun nichts los.
LG
Artur
danke dir!
Haha, sehr geil. Gute Argumentation.
ein fantastischer Artikel.
So kann die neue Woche starten :)
Gruß
Sam
danke dir! Freut mich!
Jap, genau! ;)
Es ist wie in der Liebe. Wenn Du Deinen Partner und nicht Dich glücklich machen willst, dann frage Dich: Was könnte meinen Partner glücklich machen, was positiv überraschen?
Hypnotische Sprachmuster können hier eine echte Hilfestellung für den Blogger sein.
Hört sich jetzt manipulativ an, ist es auch. Aber es geht in diesen Sprachmustern auch um die gedanklichen Erweiterungen. Um das Führen des Kunden.
Z. B. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht auszuwandern? ist eine klare Ja oder Nein-Frage. Besser wäre hier: Wenn Sie schon mal über das Auswandern nachgedacht haben, wäre es dann nicht von Vorteil richtig auszuwandern? In diesem Fall beginnt beim Kunden ein Denkprozess und die Wahrscheinlichkeit, das er jetzt eher ja sagt liegt über 50 %.
Diese Sprachmuster, nur zur Information, kommen aus der klassischen Hypnose Therapie und wurden von sehr wenigen, aber dafür erfolgreichen Therapeuten benutzt. Milton Erickson ist hier zu empfehlen, bezw. seine Bücher.
Wenn jemand Probleme lösen will, bzw. Problemlösungen anbietet, ist es da nicht besser, eine sanfte, sprachliche Form anzuwenden?
Denkt doch nur mal an Kinder. Stell Dir vor, Du stehst am Beckenrand und hast Dir vorgenommen ins kalte Wasser zu springen. "Los, spring schon!" sagt ein Großer, aber Du kannst nicht. Da kommt dann jemand und leitet Dich gefühlvoll und sanft in den Sprung des Wassers.
Ich glaube, ich schreib mal einen Coaching-Artikel dazu.
LG und mach weiter so!
Elena Sommer
jap! Schöner Vergleich mit der Liebe, gefällt mir!
Hypnose ist mir ein wenig zu esoterisch, aber sicherlich gibt es viele Parallelen mit dem Werbetexten.
Klingt aber interessant, würde mich über so ein Artikel freuen! ;)
Was denkst du?