Kennst du das?
Du hast eine hitzige Diskussion mit einem Freund oder Kollegen. Ihr könnt euch einfach nicht einigen.
Also, was machst du?
Genau! Du zückst dein Smartphone, googelst danach … und besiegst so jede sinnlose Diskussion.
Aber hast du dir schon mal Gedanken gemacht, wie dieses Suchergebnis eigentlich zustande kommt?
Ich nehme an, du willst nichts über komplexe mathematische Algorithmen wissen? Gut, ich auch nicht.
Aber ein grober Überblick reicht aus, um die Grundlagen zu verstehen und deinen Content für die Suchmaschine zu optimieren.
Los geht’s.
Lass mich dir zuerst Googles stärksten Mitarbeiter vorstellen: den Googlebot. Der Googlebot ist ein Roboter, genauer gesagt ein Software-Programm, der Tag und Nacht das Web crawlt.
Das heißt:
Er sucht die ganze Zeit nach neuen Dokumenten und Seiten, liest diese und sammelt sie ein.
Dabei schwingt er sich von einem Link zum anderen. Nur mit Links ist es dem Googlebot möglich, die Milliarden verbundenen Dokumente im Web ausfindig zu machen.
Ab und zu kommt der Roboter wieder zurück und schaut nach, was sich so verändert hat.
Das bedeutet für dich, dass du immer wieder die Möglichkeit hast, deine Inhalte zu verändern und so Einfluss zu nehmen, wie Suchmaschinen deine Webseite sehen und bewerten.
Wenn, warum auch immer, deine Seite vom Googlebot nicht gelesen und verstanden werden kann, dann wird sie nicht eingesammelt und nicht gelistet.
Hier ist es außerdem noch wichtig zu wissen, dass schon beim Crawlen unbedeutender Inhalt ignoriert wird. Vielleicht weil er kein Mehrwert liefert. Oder weil er nirgendwo verlinkt ist.
Nachdem der Roboter ein Dokument gefunden hat, entschlüsselt er den Code und packt Teile davon in eine riesige Datenbank.
Wenn jetzt jemand nach einem bestimmten Begriff sucht, durchsucht der Roboter die gesamte Datenbank und liefert das gewünschte Ergebnis aus.
Aber er geht noch einen Schritt weiter. Er merkt sich nicht nur einzelne Keywords, sondern auch oft verwendete Wörter in diesem Kontext, wie zum Beispiel Synonyme.
Sein Ziel ist es, das gesamte Web zu crawlen und die Dokumente einzusammeln, um sie einem zukünftigen Suchenden zur Verfügung zu stellen.
Hier arbeitet der Googlebot mit Relevanz. Das heißt, wie relevant ist dieser Inhalt zum eingegebenen Suchbegriff? Deshalb spielen die einzelnen Wörter, aber auch das gesamte Theme deines Contents eine wichtige Rolle für das Ranking.
Nur das Crawlen und Indexieren reicht nicht aus. Sonst würde dich die Suchmaschine mit den Milliarden Suchergebnissen erschlagen.
Aus diesem Grund muss der archivierte Inhalt gerankt werden. Hier passiert der alles entscheidende Faktor:
Der Googlebot sortiert guten Inhalt von schlechtem Inhalt.
Hier duelliert dein Content mit dem Content von anderen für den eingegebenen Suchbegriff.
Dabei gibt es einen geheimen Algorithmus, der aus über 200 Rankingfaktoren besteht. MOZ hat hier mal ihre Korrelationen, basierend auf Tests, zusammengetragen:
Ich denke, du kannst dir schon vorstellen, wie komplex die heutigen Algorithmen sein müssen, die auf dieser Stanford-Arbeit von Larry Page und Sergey Brin basieren.
Aber keine Sorge. Wir gehen in den nächsten Artikeln auf die Wichtigsten ein.
Im Groben schaut der Bot bei einer Suchanfrage jetzt zuerst darauf, wie relevant der Inhalt ist, und rankt es dann in der richtigen Reihenfolge nach Beliebtheit.
Und wie bestimmt er diese beiden Faktoren?
Bei der Relevanz schaut er darauf, ob dein Inhalt relevante Keywords hat, ob andere relevante Seiten zu dir verlinkt haben und ob relevante Linktexte benutzt werden.
Die Beliebtheit wird zum größten Teil durch Links bestimmt. Wenn du dir die Stanford-Arbeit anschaust, dann siehst du, dass es damals so war … und auch heute noch super wichtig ist.
Die Idee dahinter war, dass die beiden Doktoranden selbst oft wissenschaftlich gearbeitet haben und deshalb viel zitiert haben. Und da ist das so, wenn eine Quelle oft zitiert wird, steigt damit ihre Glaubwürdigkeit.
Also übertrugen sie das Konzept aufs Web: Suchmaschinen nehmen normalerweise an, dass beliebte Webseiten wertvollere Informationen enthalten.
Am Ende des Tages ist aber immer eine Kombination von Relevanz und Beliebtheit entscheidend, die die Reihenfolge deines Rankings bestimmt.
Mit diesem Wissen könntest du jetzt die nächste hitzige Diskussion beenden, ohne zu googeln … zumindest, wenn es um Suchmaschinen geht! 😉
Zusammenfassend heißt das also, wenn eine Person etwas in die Suchmaschine eingibt, dann passieren im groben zwei Dinge:
Wichtig ist hier vor allem die Kombination von Relevanz und Beliebtheit, um gut zu Ranken.
Du brauchst also Content mit relevanten Keywords und Links von anderen relevanten Quellen.
Eigentlich gar kein Hexenwerk, oder?
28 Kommentare
Ich hätte aber noch eine frage. Wenn ich jetzt SEO für meine Artikel verwende,wie lang dauert das bis SEO eingreift
LG
Aljoscha
echt ein super klar strukturierter, leicht verständlicher und informativer Artikel! Vielen Dank dafür!
Sag mal, ist es deiner Erfahrung nach für uns smarte Blogger Sinnvoll bzw. notwendig bestimmte Seiten wie die Kategorien Seiten aus der Google-XML zu entfernen? Da steht ja üblicherweise kein Text drin, der nicht auch in den jeweiligen Blogartikeln steht.
Liebe Grüße,
Marco
danke dir!
Ähm ... gute Frage. Würde ich dennoch drin lassen, weil das ja jeweilige "Übersichtsseiten" sind.
das ist ja die Kunst! :D Genau, Korrelation ist nicht Kausalität. Aber die Richtung ist meistens passend, zumindest im SEO-Bereich.
OK, ab morgen sind wir dann alle auf Seite 1 und Position 1. ((o;
Ich glaube das wird nicht geschehen,
Aber danke Vladi für den Artikel.
Wirklich sehr anschaulich erklärt.
Gruß
Der Brian
keine Ursache!
besten Dank!
du bastelst also im Dashboard an etwas Neuem - Bananacontent.
Super Branding!
Schöne Grüße,
Ulrike
jup! Im Hintergrund wird fleißig gearbeitet. Danke dir! :)
Die Tabelle der MOZ Korrelationen ist schon interessant.
Ganz besonders die Wertigkeit eines Google+ Konto hat mich doch
etwas überrascht.
Allerdings ist die Gefahr durch unbedachte "Google-Optimierung" das Gegenteil zu erreichen, dann doch real vorhanden.
Linktausch und Schlagwortdichte sind da so kritische Themen.
Vielleicht greifst du das Thema noch mal auf mit den Überschriften "10 Punkt die mit Word-Press bei Google wirken" und "5 Punkte die mit Word-Press bei Google schaden" so als realen Handlungsrahmen für Blog-Starter.
Wie Silvia nutze ich den webmaster und analytics. Extrem bequem finde ich unter adsense den developer der unter "Leistung der Website" zu finden ist. Google analysiert meine Seite, zeigt mir gnadenlos Fehler in den Metatags und Quelltext an, optimiert meine Bilder und gibt Tipps. Das macht auch Sinn wenn keine Werbung auf der Seite geplant ist.
LG Jürgen
finde die Tabelle auch interessant. Würde mich als smarter Blogger da gar nicht so im Detail festsetzen. Wichtig ist, dass wir die wichtigsten Dinge machen. Das reicht schon aus :)
Danke für die Idee! So ein Mythen-Post kommt in Zukunft noch.
Ziel sollte ja sein bei Deinen keywords zumindest auf der 1 Seite von Google zu ranken.
habe hierzu auch ein Interview mit "Alien Bernhard" geführt auf meinem Podcast
http://derinterviewer.com/markt-analyse/
http://derinterviewer.com/seo_analyse_tools/
Ich hoffe das hilft den einen oder anderen hier noch ein weniger weiter.
Arbeite weniger & Outsource mehr!
Thomas
danke für die Infos!
Sowas wird http://bananacontent.de" target="_blank" rel="nofollow"> bananacontent auch können :)
coole, verständlich formulierte Übersicht über die Grundfunktionalität von Suchmaschinen (Google).
Besonders die ÜBersicht über die Rankingfaktoren finde ich bringt dem Leser dieses Artikels richtigen Nutzen. Ich kann die Aufteilung zwar nicht so ganz glauben, da starke Backlinks einfach noch immer einen viel zu krassen Einfluss auf das Ranking haben aber die MOZ-Daten sind sonst immer recht zuverlässig. ;)
Ich habe mir die Grafik jedenfalls direkt mal gespeichert und werde mich die Tag nochmal im Detail damit auseinandersetzen. Vielen Dank dafür! :)
Viele Grüße
Jahn
thx! ;)
Es sind am Ende des Tages ja auch nur Korrelationen. SEO-Regeln sind immer Spekulation. Wollte nur mal einen groben Einblick in die vielen Rankingfaktoren geben. In Zukunft kommt zu den Wichtigsten noch ein Post oder eine Infografik.
super erklärt. Ich möchte gerne noch hinzufügen, dass es Sinn macht sich mit den Google Webmaster Tools auseinanderzusetzen. Wenn man diese einmal mit seiner Internetseite verknüpft hat, kann man dort über Indexierungsstatus, Crawling-Statistiken und vieles mehr schlau werden.
LG Silvia
danke für die Blumen und den Tipp! :) Webmaster Tools machen natürlich immer Sinn!
Meine Frage ist nun, wie viel Unterschied macht es, dass eine "Gegenverlinkung" stattfindet?
Viele Grüsse
Renate
keine Ursache!
Gegenseitiges Verlinken ist nicht unbedingt gut, aber auch nicht unbedingt schlecht.
Im Groben: Ein bisschen ist okay. Zu exzessiv würde ich es nicht betreiben.
Hier gibt's da noch mehr Info dazu: http://nblogs.de/seo-frage-antwort-sind-reziproke-links-schlecht-3137/
herzlichen Glückwunsch zum Artikel !
Das ist ja wirklich mal eine Beschreibung, die auch "Google-Laie" echt versteht !
Danke dafür !
Viele Grüße
Bibo & Tanja
besten Dank! ;)
Was denkst du?