„Ich bin dann mal weg.“
Das denke ich immer, wenn ich einen Satz sehe, der leider immer noch auf einigen Webseiten herumgeistert.
Dieser Satz ist ein wie ein rotes Schild, auf dem mit großen weißen Buchstaben steht: „1995“.
Dieser Satz lautet: „Wir begrüßen Sie herzlichst auf unserem Blog“
Für mich ist das Internet mein zweites Zuhause und wenn ich auf der Webseite eines anderen lande, dann ist das so, als ob ich bei ihm zu Besuch bin.
Wenn mich jemand mit „Wir begrüßen Sie herzlichst in unserem Zuhause“ anspricht, dann denke ich, dass mir gleich eine Brockhaus-Enzyklopädie oder ein Tupper-Set verkauft wird – denn irgendwie ist diese Anrede nicht ganz geheuer.
Du merkst schon: Die Anrede im Internet, speziell auf dem Blog, ist extrem wichtig. Die Anrede gehört zu den ersten Eindrücken, die der Leser bekommt.
Die Amis haben es hier leicht: Sie benutzen einfach das „you“.
Wir Deutschen haben es schwieriger und müssen uns entscheiden: Duzen oder Siezen?
Bevor wir diese Frage beantworten, möchte ich dir noch die schlimmsten Fehler bei der Ansprache zeigen, damit du sie vermeidest.
Selten ist etwas peinlicher als eine misslungene Anrede.
Nichts ist verwirrender als mit verschiedenen Anreden angesprochen zu werden. In einigen Blogartikeln liest man zu Beginn das „Sie“, danach mal das „Du“ und in besonders kritischen Abschnitten, wo der Autor niemandem auf den Fuß treten will, liest man das Ihr.
Diese Personenwechsel solltest du unbedingt vermeiden! Im Blogartikel, in der Sidebar, in deinen E-Books – egal, für welche Anrede du dich entscheidest, mach es einheitlich.
Auf Facebook und Twitter versuchen alle Unternehmen hip zu sein und benutzen deshalb das „Du“. Nachdem ich auf einen Artikel geklickt habe und auf dem Corporate Blog lande, sehe ich plötzlich das „Sie“.
Dieser Bruch zwischen den einzelnen Medien ist ebenfalls für den Leser sehr verwirrend. Es ist als ob du jemanden mit einem freundlichen „Du“ zu Besuch einlädst und dann mit einem kalten „Sie können dort in der Ecke sitzen“ abservierst.
Ich lese Blogartikel in der Regel immer alleine. Ich versammle meine Familie nicht vor dem Bildschirm, um meinen Kindern eine Traffic-Geschichte vorzulesen. Vor einem Bildschirm sitzt in der Regel nur eine Person – was soll also dieses „Ihr“?
Wer sich nicht zwischen Duzen und Siezen entscheiden kann, der wählt dann halt das Zwitter: das „Ihr“. Es ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Und genauso fühlt es sich auch an: Unpersönlich, distanziert, gekünstelt.
In meinem Leben habe ich schon viele Bewerbungen gesehen, weil meine Freunde sie mir immer zum Korrekturlesen geben. Das Interessante daran: Anhand der Bewerbung hätte ich manche Menschen nicht wiedererkannt.
Auf dem Papier klingen sie ganz anders. Auf dem Papier sind sie ganz andere Menschen. Im Internet ist das leider auch so. Ganz entspannte Unternehmen Siezen plötzlich ihre Leser, obwohl sie im Arbeitsalltag alle Duzen – selbst ihre Kunden.
Andersherum versuchen Anwaltskanzleien, die eine persönliche Abneigung gegen das „Du“ haben, mit dem Duzen authentisch rüberzukommen. Das funktioniert nicht.
Egal, für welche Anrede du dich entscheidest: Sei authentisch.
Da wir gerade bei Authentizität (ich verschreibe mich immer bei diesem Wort) sind: Wenn du einfach nur natürlich und nicht gekünstelt wirken willst, dann musst du dir vorher drei Fragen stellen. Die Antworten werden dir helfen, dich zu entscheiden.
Duzen oder Siezen ist in erster Linie ein Zeichen des Selbstverständnisses. Wenn du dich für eine Form entscheidest, dann sagt es etwas über dich aus.
Du musst dich also entscheiden, wer du sein willst. Willst du der externe Berater sein, der von außen Tipps gibt, sich aber nicht mit dem Kunden identifiziert? Willst du ein Experte sein, der stets professionelle Distanz wahrt, weil du mit sensiblen Themen zu tun hast?
Oder willst du der Freund sein, der sich in die Situation des Kunden hineinversetzt? Willst du der Kumpel sein, der seinem Kollegen erklärt, wie er ein Problem lösen kann? Wir hier beim affenblog haben uns für letzteres entschieden.
Wir nehmen uns selbst nicht zu ernst (geht ja auch schwer mit dem „Affen“ im Namen) und wir wollen keine abgehobenen Experten sein, sondern Praktiker, die echte Ergebnisse liefern und bei einer Tasse Kaffee erklären, wie modernes Inbound Marketing funktioniert.
Die Frage des „Du“ oder „Sie“ ist auch eine Frage der Zielgruppe. Wen willst du erreichen? Wen willst du ansprechen? Wer ist dein perfekter Kunde?
Wenn dein perfekter Kunde das „Sie“ hören will, dann gib es ihm. Wenn dein perfekter Kunde lieber das „Du“ will, dann duze ihn.
Hier musst du dich entscheiden, was für eine Art von Menschen, du erreichen möchtest. Ich habe mal jemandem das Du angeboten und die Person lehnte dankend ab. Sie wollte die Distanz wahren. Bei solchen Menschen sage ich dann auch: Ok, dann arbeiten wir halt nicht zusammen.
Wenn du nur mit Menschen arbeiten willst, die du duzen kannst, dann duze auch auf dem Blog. Wenn du Kunden erreichen willst, die du siezen musst, dann sieze.
Entscheidend ist hier, wie sich der Leser fühlt und was er denkt. Gefühlt 90% aller Blogs werden im „Du“ geschrieben. Wenn du also blog- und internetaffine Menschen ansprechen willst, dann ist das „Du“ schon Pflicht. Menschen, für die das Internet immer noch „Neuland“ ist, werden sich wohl mit einem „Sie“ wohler fühlen.
Hier ist auch die Authentizität entscheidend: Wie redest du mit deinen Kunden im Alltag? Dein Blog sollte da keine Ausnahme sein.
Die letzte und wichtigste Frage ist schließlich diese: Wie soll die Atmosphäre auf dem Blog sein? Genauso wie man sich die Frage stellen muss: Wie soll die Atmosphäre im Unternehmen oder in meinem Zuhause sein?
Über diese „Atmosphäre“ entscheidet das „Du“ oder das „Sie“. Möchtest du eine familiäre und eher freundschaftliche Atmosphäre, dann wähle das Du. Wenn du eine „rein geschäftliche“ Beziehung haben möchtest, dann wähle das „Sie“.
Da Bloggen ja gerade von der Beziehung zum Leser lebt ist hier, wie schon geahnt hast, deshalb das „Sie“ meistens kontraproduktiv. Meistens, nicht immer.
Wir empfehlen deshalb ganz klar das Duzen – was du bestimmt an unserem Schreibstil schon erkannt hast.
Wir haben uns für das „Du“ entschieden, weil es eine freundschaftliche Beziehung zum Leser aufbaut. Der Leser fühlt sich wohl und hört uns auch eher zu, wenn wir ihn nicht distanziert mit einem „Sie“ abservieren.
Außerdem wollen wir nicht zu ernst und langweilig rüberkommen, sondern Spaß bei der Arbeit haben. Wir sind immer noch professionell, aber halt etwas lockerer als die alte Schule. Und Menschen, die solch eine Lockerheit wollen, sind dann auch unsere Zielgruppe.
Zum Abschluss möchte ich dir noch eins auf den Weg geben: Ein „Sie“ macht dich noch nicht zu einem Profi. Ich habe Siezer getroffen, die keine Ahnung von ihrer Arbeit haben und ich habe Duzer getroffen, die Experten auf ihrem Gebiet sind und Millionenumsätze einfahren.
Die obigen Fehler und Fragen sollten dir Klarheit über diese Problematik geben. Wie du dich entscheidest, hängt dann von deinen Antworten ab.
Am Ende zählt dann, dass du authentisch bist.
Sei echt. Sei du.
49 Kommentare
Ich habe stark und lange zwischen Du und Sie geschwankt und schreibe gerade mein Buch von Sie auf Du um.
Du ist in meinem Bereich näher, intimer und persönlicher. Es überbrückt eine Distanz und dadurch, glaube ich zumindest, fühlen sich die Nutzer meiner FB-Seite eher "daheim" und der Austausch wird leichter. Für mich fühlt sich das auch wohliger an.
Die FB-Seite ist ein Nebenzweig meines Coaching- und Therapiegeschäftes. In letzterem wird eine Distanz benötigt, die meistens über ein "Sie" hergestellt wird, ich glaube aber nicht, dass das unbedingt nötig ist, um eine professionelle Distanz zu schaffen. Vielleicht muss man sich auch in diesem Setting mal von alten Zöpfen trennen. :)
Spannend wird es, wenn FB-User in das Coachinggeschäft kommen: Werden sie dann das FB-Du übernehmen oder fühlen sie sich in der realen Welt mit dem "Sie" wohler?
ah, spannend! Ich bin der Meinung, sie werden das Du für natürlicher empfinden.
Ich habe mich ewig unsicher gefühlt, weil ich auf meinem Blog bewusst sieze, um eine gewisse professionelle Distanz bei einem naturgemäß sensibleren Thema zu erhalten.
Durch diesen Artikel fühle ich mich nun in meinem Weg bestätigt.
Nochmals Danke.
Wichtig wäre noch die Frage ob die Anrede im Blog jetzt mit Du oder du erfolgen soll?! Aber das ist wohl eher eine Glaubensfrage.
Allgemein bin ich immer beim "Sie" geblieben, der Gedanke zu Duzen ist mir aber doch immer wieder gekommen, also habe ich mal spontan einen meiner Blogs in die "Du"-Form umgewandelt. Die Resultate waren schon erstaunlich, auch ich muss gestehen, dass das Korrekturlesen alleine schon eine viel entspanntere und vor allem persönlichere Atmosphäre auf meinem Blog bewirkt hat. Kann das Duzen also nur jedem empfehlen!
WENN das aber so ist, dann zeugt das von der Existenz zweier Marketingkulturen. Und die wirklich interessante Frage wäre dann: Woher weiß ich, ob mir nicht eine Zielgruppe verloren geht, je nachdem, welche Anrede ich wähle?
Marktforschung, hallo? Weiß jemand, ob mehr Menschen lieber nicht geduzt oder lieber nicht gesiezt werden wollen? Und welche Menschen?
Denn schließlich muss mein Wurm dem Fisch und nicht mir als Angler schmecken, gell.
Ich empfehle eine Zielgruppenbefragung :-) Jeder von uns hier hat andere Kunden und die sind eben verschieden.
Wenn mir jemand eine Anfrage über meine Website schreibt und mich siezt, bin ich so "dreist" und duze zurück. Denn wer mich siezt, hat offensichtlich keinen einzigen Absatz auf meiner Website gelesen und irgendwie finde ich das Duzen einen guten Indikator dafür, ob es zwischen potentiellen Kunden und mir klappen wird oder eher nicht.
Viele grüße
JC
danke für die Klarheit, die Du in das Thema bringst. In meinem Blog bin ich auch konsequent beim Du. Ich erhalte allerdings viele Zuschriften per Mail, in denen meine Leser mich mit Sie anreden. Dann antworte ich meistens auch mit Sie. In solchen Fällen trotzdem beim Du zu bleiben fühlt sich komisch an.
Aber so bin ich nicht mehr konsequent, in einigen Mails bei Du in anderen bei Sie. Das ist auch anstrengend, weil ich immer schauen muss, ob das eine Sie oder Du Mail ist.
Was meinst Du dazu?
als ich vor zehn Jahren mit dem Bloggen anfing, habe ich meine Leser gesiezt - ich wollte ja seriös und kompetent rüber kommen. (Den Blog musste ich 2008 wegen Hackings leider einstellen.)
Als ich vor vier Jahren einen neuen Anlauf unternahm, habe ich meine Leser gesiezt - ich wollte ja kompetent und seriös rüberkommen.
Als ich vor acht Wochen meinen neuen Blog startete, habe ich mich fürs Du entschieden - denn für diesen Blog habe ich eine ganz andere Zielgruppe ausgewählt.
Und so blogge ich nun fröhlich mal per Sie und meist per Du auf zwei verschiedenen Blogs und finde das genau richtig, so wie es ist. Ich ziehe das auch auf den beiden Facebook-Seiten so durch, also die eine per Sie, die andere per Du.
Ich stimme Dir voll zu, wenn Du schreibst, dass das "Du" freundlicher ist. Mir macht das Bloggen per Du viel mehr Spaß und das Schreiben geht lockerer von der Hand. Dass ich weniger kompetent und seriös erscheine, diese Sorge habe ich nun nicht mehr, das Feedback, das ich täglich erhalte, ist ausgesprochen positiv.
Beste Grüße
Birgit
Die kennen wir meistens schon länger und pflegen einen vertrauten Umgang.
Ich würde mich aber nicht wohl dabei fühlen, sie alle von vorn herein zu duzen und besonders Besucher, die ich nicht persönlich kenne.
Unsere Zielgruppe sind Hoteliers und Besitzer gehobener Restaurants, in denen es zum großen Teil recht vornehm zugeht.
Einige unserer Gesprächspartner sind sehr locker und kleiden sich auch so.
Viele kleiden sich sehr konservativ mit Anzug und Krawatte, sind aber ebenfalls schon nach einem kurzen persönlichen Gespräch sehr locker und trotzdem immer „korrekt“ und konservativ in ihren Umgangsformen. Das „Du“ entwickelt sich da langsam oder auch gar nicht. Dann bleibt es beim unverkrampften „Sie“, zum Teil in Verbindung mit dem Vormnamen.
Ich muss nicht mit allen guten Kunden kumpelig tun. Mit partnerschaftlichen Geschäftsbeziehungen auf „Sie“ komme ich gut zurecht.
Bei Allen fange ich erst einmal mit „Sie“ an.
Ich fühle mich bei den Affen sehr wohl und halte Euch für kompetent.
Es gibt aber auch Blogs, auf denen ich gesiezt werde und mich ebenfalls sehr wohl und kompetent beraten fühle.
Bei all den Gedanken zur Zielgruppen Definition vermisse ich die verschiedenen Rollen, in die ein Mensch je nach Kontext schlüpfen kann.
Würde mich ein Steuerberater ungefragt duzen, käme mir das seltsam vor.
Würde mich ein Blogger Ratgeber auf seinem Blog siezen, wäre das ebenfalls seltsam, weil ungewöhnlich. Würde mich der selbe Blogger Ratgeber, wenn wir uns nicht kennen, im Supermarkt in der Schlange vor der Kasse duzen, wäre das in Berlin und Norddeutschland normal, in Westfalen etwas respektlos.
Künstler, denen ich noch nicht persönlich begegnet bin, sieze ich ebenfalls, einfach, um meinen Respekt auszudrücken. Meistens ergibt sich bei einer der ersten persönlichen Begegnungen das „Du“, das muss aber nicht sein.
Beide Anreden können locker oder auch gezwungen wirken.
Wenn ich bei „gutefrage“ von jemandem geduzt werde, weil das da die normale Umgangsform ist, und werde dann auf seiner Firmenwebseite gesiezt, finde ich das OK.
Meine Zielgruppe siezt sich in der Regel untereinander auf XING, zumindest in den spezifischen Gruppen.
Vielleicht ist das ein guter Anhaltspunkt, wenn man selbst mit beidem klar kommt und sich nicht sicher ist.
Wir Siezen in unserem Blog und Produktbeschrieben alle Kunden. Das scheint uns wesentlich passender zu sein. Ich bin verwirrt über den Abschnitt "Ihr". Was sollte falsch sein an folgenden Satzfragmenten:
Sind Sie zufrieden mit Ihren ...
Verbessern Sie Ihre ...
Ihr Verständnis wird durch ...
Diese Arten verwenden wir regelmässig!?
Z.B. "Ihr könnt euch sicher noch an meinen letzten Beitrag erinnern." "Schön, dass ihr so fleißig kommentiert habt."
LG Anyuta
Die Frage ob man dutzen oder sietzen soll stellt sich für uns im Deutschen. Im Englischen sieht es bekanntlich anderes aus (1. weil man vor allem in Amerika einen viel lockereren Umgang miteinander pflegte und 2. weil es grammatikalisch keinen Unterschied macht). Ich führe meinen Blog auf Deutsch und auf Englisch und habe mich in beiden Fällen für das „Du“ entschieden.
Für mich war es schon immer kein großes Thema, ob ich jemanden mit "Du" oder mit "Sie" anspreche, da ich aus Bayern, ganz nahe an Österreich lebe und hier reden wir fast immer per du, vor allem auf dem Land.
Bei meiner Tätigkeit im Vertrieb habe ich fast immer das "Du" verwendet, außer in wenigen Ausnahme Fällen, vor allem kommt es auf "Deine" Persönlichkeit an, wie Du bei Deinen Lesern ankommst.
Natürlich ist es eine Kunst seine Persönlichkeit im Schreibstill einzubringen, denn gerade das macht doch den Erfolg aus! Also, gilt es ständig daran zu feilen!
LG Lothar
Nämlich, wenn der Autor alle Sie großschreibt, obwohl er die Mehrzahl meint.
Dadurch wird plötzlich der Lesefluß unterbrochen, weil der Satz durch das große Sie keinen Sinn mehr ergibt.
Ansonsten: Ich duze auch alle. Auch alle Kunden am Telefon. Und sie mögen es. :-)
Auf meiner Texter-Website steht der Blog nicht im Vordergrund; er ist ein Teil von mehreren, die dem Content-Marketing dienen. Die primäre Zielgruppe sind potentielle Neukunden und die sieze ich – ABER:
Beim Siezen ist die Tonality locker und lässig, selbst in den AGB; das prägt das Image mehr als ein "Du" allein es könnte. Und es stört auch den Großteil der Kunden nicht, die sich mit mir längst duzen. Sie wissen, dass die Website inkl. Blog zunächst das Portal für die "Sie-Öffentlichkeit" ist. Den Newsletter zum Blog bekommen sie natürlich personalisiert mit Vornamen. Funktioniert bestens.
Gebe ich in meinen Blogartikel Tipps für Berufsumsteiger, verwende ich das "Sie". Schreibe ich zu Themen, die mehr für Ausbildungsplatzsuchende gedacht sind, verwende ich das "DU". Im persönlichen Gespräch frage ich Schulabgänger ob sie mit Du oder Sie angesprochen werden wollen. Klienten, die schon einige Jahre im Beruf stehen rede ich grundsätzlich mit Sie an.
Wenn ich einen Artikel schreibe merke einfach, dass mir bei manchen Themen das Du schwer fällt.
Manchmal bin ich aber mit der Wahl von Sie oder Du auch nicht so glücklich. Was kann ich tun?
Und ich halte es da mit Frage 2. Die Entscheidung fürs Duzen oder eben Siezen ist auch ein Vorsegmentieren meiner Zielgruppe. Wenn jemand auf meiner Webseite landet und sich am Duzen stört, gehört er nicht in meine Zielgruppe, Punkt. Ich kreiere meine Inhalte nicht für Menschen, die gesiezt werden wollen.
Liebe Grüsse
Gian
das ist ein ganz prima Artikel, der mich (wieder) mal zum Nachdenken bringt.
Ich habe auf meinem Blog vor einigen Monaten auf "Du" umgestellt.
Auf Seminaren duzen wir uns alle sowieso... warum also nicht auch im Blog.
Irritierend finde ich, dass ich häufiger eMails über mein Kontaktformular erhalten, die mit einem recht förmlichen "Hallo Her Hofmann..." beginnen. Da komme ich manchmal ins schwanken.
Im Lerntrainigsbereich ist das so ein Zwitter... mir scheint, dass manche Interessenten den Therapeuten/Trainer vielleicht doch nicht so sehr auf dem kumpelhaften "du2" wünschen - da schafft das "Sie" möglicherweise eine durchaus erwünschte Distanz.
Wenn ich deine eure Artikel hier im affenblog lese, dann bin ich mir sicher, dass ich auf jeden Fall geduzt werden will. ;-)
Mein Fazit:
Sicher bin ich mir nicht.
Liebe Grüße
Thomas
Ich verwende meist "du". So ein "du" ist dem "you" recht nahe. Es tippt sich leicht auf dem mobilfon und ist daher angenehm eingewohnt. Es ist kein Befehl "Du (sollst etc ...)". Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem "Du" und dem "du".
Aber ich mische auch. Es gibt keine "Zwangsverduzung" bei mir. Auch wenn ich bei meinen Seminaren den Teilnehmern das "Wald&Wiesen-Du" anbiete, mit der Möglichkeit, es nach Abschluss des Seminars an diesem Ort zurückzulassen und sich in anderen Zusammenhängen wieder zu "Siezen" :-)
Toller Artikel. Bis auf eine Kleinigkeit stimme ich dir auch absolut zu!
Aber: Hin und wieder kann es schon Sinn machen, zwischen Du und Ihr zu switchen. Ich schreibe für den eventsofa Blog und obwohl wir den Leser als Eventveranstalter grundsätzlich mit Du ansprechen, macht es auch Sinn, mal zum Ihr zu wechseln. Nämlich dann, wenn ich vom Leser UND seinen Gästen spreche. Da geht es dann darum, was der Leser mit seinen Gästen bei einem Event erlebt und dann macht es einfach keinen Sinn mehr, stur beim Du zu bleiben!
Übrigens finde ich alle eure Artikel super-hilfreich! :D Vielen Dank dafür!
Beste Grüße,
Sophie
wie schon so oft hast du (oder ihr im affenblog ;-) ) ein interessantes Thema angeschnitten. Ich habe mich bewusst für beides entschieden.
Nein, nicht aufstöhnen, sondern weiterlesen.
Auf meiner Coachingseite (dort steht der blog) habe ich mich für das du enstschieden. Denn es macht Sinn, sich hier zu Hause und freundschaftlich aufgenommen zu fühlen (ich weiss, nicht nur hier). Außerdem habe ich eine Seite für meine Naturheilpraxis (stimmt, ich bin Heilpraktikerin). Die ist eher neutral, informativ und nicht sooo persönlich. hier habe ich das Sie. Und das fühlt sich für mich gut an. Denn in schweren Zeiten (gesundheitsmäßig) tut des dem Patienten durchaus gut, jemanden an der Seite zu haben, mit dem er emotional nicht so stark verbunden ist. ;-)
Beim bloggen bin ich aber absolut deiner Meinung.
Herzliche Grüße
Sabine
LG Lothar
ich hatte beim Start meines Blogges auch andere Menschen gefragt. Viele fanden es sehr seltsam, dass ich im Internet das "Du" verwenden will. Aber ich habe mich selbst mit dem "Sie" einfach nicht wohl gefühlt.
Deswegen Duze ich jetzt meine Leser. Es passt einfach mehr zu mir und meinem Blog.
Trotzdem hatte ich sehr viele Gegenstimmen. Aber wieder einmal im Bekanntenkreis, bei denen ein Blog sowieso belächelt wird :D
Lieber Gruß
Verena
Geschmunzelt habe ich über den mir nur allzu vertrauten Fehler #2, den Medienbruch. Als Blogger mit vielen Firmenkooperationen bin ich immer ganz irrtiert, wenn auf Facebook geduzt wird und im E-Mail-Kontakt gesiezt. Oft führt das dann zu vollkommen absurden Mischformen ... Das wäre fast schon wieder einen Artikel wert. ;-)
Herzliche Grüße und eine schöne Restwoche wünsche ich ... DIR!
Sissi
danke für diesen Artikel. Er war wie immer richtig spannend und ausführlich geschrieben.
Zum Thema "Ihr" hätte ich allerding noch eine Anmerkung. Denn manchmal kann der Wechsel der Ansprache meiner Meinung nach durchaus sinnvoll sein:
Ich arbeite mit Müttern, die ihr Familienleben entspannen und sich selbst den Stress nehmen möchten. In meinen Artikeln wechsle ich dabei sehr wohl vom Du zum Ihr. Wenn ich nur die Mama anspreche, dann Duze ich sie. Wenn ich allerdings die Familie mit einbeziehe, wechsle ich oft zum "Ihr". Da stehen dann z.B. Sätze wie:
"Hole deine Familie doch einfach mal an einen Tisch. Dann nehmt Euch die Zeit in Ruhe eure Anliegen miteinander zu besprechen und gemeinsame Lösungen zu finden."
Das fühlt sich für mich und auch für die Mamas, die meinen Blog lesen ganz natürlich und richtig an. Denn gerade Herausforderungen mit der Familie kann man nur gemeinsam lösen. Und wenn mir die Mutter gegenüber sitzen würde, würde ich genau dasselbe zu ihr sagen.
Grundsätzlich mag ich es gerne, wenn ich bei einem Blog merke, dass da ein Mensch dahinter steht. Das darf sich natürlich auch in der Ansprache wiederspiegeln. Deshalb habe ich mich auch schon lange für das familiäre Du entschieden.
Danke, dass Du das nochmal klar gemacht hast.
Liebe Grüße
Anja
Gruß
Maxi
Zu meiner Schande muß ich aber gestehen, dass ich bis jetzt immer den Zwitter, das "Ihr" gewählt habe. Nichts dabei gedacht, finde ich diese Anrede, nach Deinem Artikel hier mehr als nur unpassend.
Das werde ich in Zukunft aber ändern.
Danke für diesen hilfreichen Artikel.
Gruß,
Andreas
Das ist ein super wichtiges Thema und eine Umfrage in der Zielgruppe ist da ein guter Weg.
Danke, dass du drüber schreibst! LG Martina
Du hast ja recht, wie so oft (/immer?).
Also nochmal ran. Das Wochenende liegt ja vor uns (Euch? Dir? Ihnen? Mir? Allen?)
Ich bin Therapeut und vor nicht allzu langer Zeit dazu übergegangen, meine KlientInnen zu duzen. Meine Haltung hat sich zuvor verändert, weg vom distanzierten "professionellen Sie" hin zum näheren "Du". Diese Art der Distanz brauchte ich bis vor kurzem wohl noch.
Da meine Arbeit am stärksten auf gegenseitigem Vertrauen beruht, trägt das "Du" bei den meisten KlientInnen auch dazu bei, sich leichter öffnen zu können, die Beziehung wird "dichter" und damit auch effektiver.
Daher passt die "Du"-Anrede auch auf meiner Website besser.
Durch diese kürzliche "Umstellung" jedoch habe ich noch viele "SIE"-Leichen auf der Website herumliegen. Gut, dass es das "SearchAndReplace"-Plugin gibt, wenigstens das Auffinden geht dann leicht... :)
Ich danke Ihnen, Walter, again, für diese ABM und das sonnige Wochenende, das auf Euch/Sie (mich jetzt nicht mehr :) ) zukommt.
<3
Vielen Dank, auch ich schwimme immer wieder, mal mit Du, mal mit Sie.
Und beim "Ihr" stelle ich mir immer die anderen Leser vor, die jetzt auch gerade lesen. Ich bin doch nur noch eine unter Vielen, wie bei einem Vortrag. Ich mag es persönlicher mit "du" auch lieber.
Was denkst du?