Ich hasste die Kaltakquise.
Vor Chimpify betrieb ich eine kleine Webdesign-Schmiede, die sich „layout factory“ nannte.
Ich liebte die Kreativität. Aber nur den ganzen Tag bunte Bilder malen war nicht genug. Ich wollte mehr Kunden gewinnen. Ich wollte weiter wachsen.
Sich nur auf Empfehlungen zu verlassen hat mir nicht gereicht. Also machte ich das, was mir als erstes in den Sinn kam: Kaltakquise!
Und ich war so schlecht darin. Vor allem hat sich das einfach nicht richtig angefühlt:
Wenn wir ehrlich sind, möchte niemand aus seinem Workflow rausgerissen werden, oder?
Also machte ich mich auf die Suche nach anderen Methoden. „Irgendwas Besseres musste es doch geben“, dachte ich mir.
Ziemlich schnell bin ich dann auf „Bloggen zur Kundengewinnung“ und „Content Marketing“ gestoßen.
Sofort merkte ich, dass diese Methode bei mir selbst sehr gut funktionierte und sah eine Lücke im deutschsprachigen Markt.
Daraufhin gründete ich den affenblog und baute ihn zum größten Blog über professionelles Bloggen im deutschsprachigen Raum mit über 12.000 Abonnenten auf.
Mittlerweile haben wir unser Thema auf „Inbound Marketing“ ausgeweitet. So wie wir das Thema „Bloggen“ betrachtet haben, war es nichts anderes als Inbound Marketing. Wir haben es leider nur nie so genannt.
Ein Unternehmen muss nicht zwangläufig wachsen. Aber ich liebe den Spruch aus der Natur:
Was nicht wächst, das stirbt.
Das resoniert stark mit meiner Persönlichkeit. Wenn ich nicht wachse, fühle ich mich nicht gut. Ich muss wachsen. Und so müssen auch meine Unternehmen wachsen. Am besten schnell und nachhaltig. Deshalb finde ich Inbound Marketing auch so geil. Es erfüllt genau diese Punkte.
Da es meine Mission ist, das Thema im deutschsprachigen Raum voranzutreiben, schauen wir uns die Vorteile mal im Detail an.
Aber beginnen wir zuerst ganz am Anfang und klären, was das überhaupt ist.
Aufgrund des digitalen Wandels sind die traditionellen Marketingmethoden wie z. B. Fernsehwerbung, Kaltakquise und Bannerwerbung nicht mehr so effektiv.
So überspringen z. B. 86% der Menschen Werbung im Fernsehen, Kaltakquise funktioniert in 90% der Fällen nicht und Bannerwerbung wird von 63% ignoriert.
Heute suchen deine Interessenten und Kunden online schnell nach einer Lösung für ihr Problem. Google hat das mit dem Zero Moment of Truth bereits verdeutlicht.
Wie bereits erwähnt, mögen Menschen es nicht, wenn sie bei irgendetwas unterbrochen werden. Deshalb geht’s beim Inbound Marketing darum, sich ernsthaft mit ihnen zu verbinden und sie durch alle Phasen der Customer Journey zu begleiten.
Frage dich hier mal selbst: Wie hast du es am liebsten? Wenn sich ein Unternehmen ernsthaft mit dir verbinden möchte oder wenn es dich unterbricht, dich „anschreit“ und nervt?
Heute sind deine Kunden wählerisch. Sie haben alle Informationen und sie entscheiden, wer ihre wertvolle Aufmerksamkeit bekommt.
Beim Inbound Marketing verdienst du dir die Aufmerksamkeit, indem du hochwertigen Content erstellst, der Mehrwert liefert. Diesen verbreitest du dann in der Blogosphäre, via Social Media und in der Suchmaschine.
Denn 96% der Besucher, die zum ersten mal auf deiner Webseite landen, sind nicht bereit für den Kauf. Sie recherchieren nur ihre Optionen. So verbringen auch die hälfte der Konsumenten 75% der Zeit damit, online zu recherchieren.
Durch diese Maßnahmen sorgst du, dass du gefunden wirst. Du baust eine ernsthafte Beziehung zu deinem Interessenten auf, begleitest ihn und weist ihn abschließend auf deine Produkte oder Dienstleistungen hin.
Okay? Gut. Kommen wir endlich zu den Vorteilen.
Mit Inbound Marketing bekommst du mehr Traffic, mehr Leads und mehr Verkäufe, weil Content etwas von der harten Akquisearbeit abnimmt.
Content arbeitet für dich.
Indem du Inhalte erstellst, die perfekt auf die Customer Journey zugeschnitten sind, findet deine Zielgruppe dich in ihrer Recherche. Dadurch erhöhst du die Sichtbarkeit deines Unternehmens. Und wenn ihnen gefällt, was sie sehen, dann teilen sie deinen Content, was wiederum für noch mehr Reichweite sorgt.
Durch das Verschenken von kostenlosen Inhalten baust du ganz nach dem Gesetz der Reziprozität Vertrauen auf. Wenn du dich dann noch ernsthaft um deinem Publikum kümmerst und es wertschätzt (indem du z. B. jedes Kommentar beantwortest), baust du mit der Zeit eine Community auf, die deine Markenbekanntheit noch weiter trägt.
Das Schöne am Inbound Marketing ist auch, dass es ein Dialog und keine eindimensionale Kommunikation ist. Du und deine Kunden sprechen miteinander. Du motivierst sie, deine Inhalte zu teilen, zu kommentieren und dir Feedback zu geben. Dadurch lernst du dein Publikum immer besser kennen und kannst mehr auf seine Bedürfnisse eingehen.
Wenn du regelmäßig erstklassigen Content veröffentlichst, wird dein Unternehmen mit der Zeit als Autorität und Thought Leader wahrgenommen. Du gilst als Go-to-Ressource in deiner Branche. Wenn das so weit ist, hast du gewonnen. Denn dann schenken dir deine Interessenten und Kunden freiwillig ihre Aufmerksamkeit.
Auch wächst dein Unternehmen schneller, weil viele verschiedene Wege in deinen Content Hub führen. So sammelst du mit der Zeit viele Links und Erwähungen aus der Blogosphäre, Social Media und der Suchmaschine.
Dementsprechend führt mehr Content auch zu mehr Kunden. Es ist sogar so, je öfter du qualitativ hochwertige Inhalte veröffentlichst, desto besser sind deine Chancen neue Kunden zu gewinnen.
Heute wird es von deiner Zielgruppe fast schon erwartet, dass du Content bereitstellst. Heute ist 67% der Customer Journey digital.
Blogs sind nicht mehr nur für Early Adopter da. Blogs sind mainstream. So sagen z. B. 8 von 10, dass sie Blog-Leser sind. Ich bin auch leidenschaftlicher Blog-Leser, dort gibt’s einfach den besten Content! :)
Außerdem ist Inbound Marketing schnelllebig: Jemand hat ein Problem und sucht nach einer Lösung. Er findet deine Webseite, konsumiert deinen Content, bekommt alle nötigen Informationen, die er zum Kauf braucht, baut dabei ein Vertrauensverhältnis zu dir auf und kauft sofort deine Lösung. Natürlich läuft das nicht immer so ab. Aber es kann so ablaufen.
Mit Outbound Marketing kannst du zwar schnell eine Menge Leads in kurzer Zeit gewinnen. Aber wie wertvoll sind diese Leads? Ist jeder dein perfekter Kunde, mit dem du gerne arbeitest? Ist jeder profitabel? Durch deine Marke, deinen Content und deinen Dialog filterst du automatisch die falschen Kunden heraus und bekommst nur die, die zu deinem Unternehmen passen. Dadurch hast du kaum Streuverluste.
Vor allem ist Inbound Marketing kostengünstig. So sind Inbound Leads bis zu 61% günstiger als Outbound Leads. Auch ist der ROI belegbar: Du kannst alles messen. Daher weißt du genau, was funktioniert und was nicht. Dadurch hast du am Ende des Tages mehr Gewinn, den du wieder reinvestieren kannst, um noch schneller zu wachsen.
Ich bin nicht der Typ, der gerne etwas aufsetzt, damit es kurze Zeit später wieder verpufft. Deshalb bin ich auch kein großer Fan von Outbound Marketing. Ich mache gerne etwas, dass am besten für die Ewigkeit bestehen bleibt.
Das ist auch einer der größten Vorteile am Inbound Marketing: Du erschaffst mit deinem Content-Archiv einen wahren Vermögenswert. Die regelmäßigen Besucher, die Rankings in der Suchmaschine, die ganzen eingehenden Links und vor allem deine E-Mail-Abonnenten haben einen hohen Wert, den du theoretisch getrennt von deinem Unternehmen verkaufen könntest.
Wenn wir die Kaltakquise als Beispiel nehmen, hast du dort 1:1-Beziehungen. Das ist schwer skalierbar, weil deine Zeit begrenzt ist. Beim Inbound Marketing dagegen hast du 1:n-Beziehungen, weil du dich quasi mithilfe deines Contents multiplizierst. Dementsprechend baust du mit Content und E-Mail-Marketing Beziehungen auf, die zu einem großen Teil automatisch ablaufen.
Dadurch wird dein Inbound-Marketing-System zu einer richtigen Sales-Maschine. Es ist ein System, dass 24/7 für dich arbeitet. Es ist immer ein schönes Gefühl, morgens in mein Chimpify-Dashboard reinzuschauen und zu checken, wie viele Besucher, Leads und Verkäufe wir gestern bekommen haben.
Inbound Marketing zwingt dich auch, dich näher mit deinem Thema zu beschäftigen und es von vielen verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Dadurch wirst du oder dein Content-Team immer besser. Auch lernst du deine Zielgruppe immer besser zu verstehen.
Es ist immer von Vorteil, wenn deine Inbound-Marketing-Strategie von einer Mission getrieben ist. Unsere Mission ist es, zur besten Ressource zum Thema „Inbound Marketing“ im deutschsprachigen Raum zu werden. Das kann auch den Teamgeist fördern, denn man hat ein motivierendes Ziel, das eine Bereicherung für den Markt ist. Und quasi nebenbei macht man auch noch erstklassiges Marketing.
Es ist zwar nicht leicht, so ein System aufzubauen und es zum Laufen zu bekommen. Aber wenn es läuft, dann hat man ordentlich Momentum und es wird langfristig einfacher, es am Laufen zu halten.
Wichtig ist, dass du Inbound Marketing nicht als Kosten ansiehst. Es ist ein Investment. Du erhälst also nicht nur temporär Vorteile, sondern dauerhaft. Dein Content Hub wird immer größer, wie mehr Content du da reinsteckst. Und dadurch bekommst du immer mehr Traffic, mehr Leads und mehr Verkäufe.
Ich spreche oft mit vielen kleinen Unternehmen unterschiedlichster Größen. Die etwas Größeren mit mehr als 10 Mitarbeitern sind häufig davon überzeugt und wollen noch mehr investieren. Auf der anderen Seite sind die Unternehmer, die noch solo unterwegs sind. Diese verlassen sich noch häufig auf Empfehlungen, Kaltakquise und Postwurfsendungen.
Bei unserer Umfrage neulich haben über 215 Menschen aus unserem Publikum teilgenommen. Ein Teilergebnis war, dass fast die Hälfte noch kein Inbound-Marketing-System im Einsatz hat:
Das hat mich etwas schockiert. Von denen, die noch kein Inbound Marketing betreiben, höre ich immer wieder: „Ich mache einen guten Job, die Kunden kommen von alleine zu mir“. Wenn du mit deinem Unternehmenswachstum zufrieden bist, dann ist alles gut. Aber wenn du weiter wachsen möchtest, musst du etwas tun. Du musst Marketing machen. Und dann lieber Inbound anstatt Outbound! ;)
Das Tolle am Inbound Marketing ist auch, dass deine Kunden nicht unbedingt deine Produkte oder Dienstleistungen weiterempfehlen, sondern deinen Content! Dementsprechend erhält dein Unternehmen noch mehr Sichtbarkeit, weil die Bereitschaft Content zu teilen noch größer ist.
Viele Unternehmen realisieren es vielleicht noch nicht, aber sie betreiben Inbound Marketing. Wenn du eine Webseite hast und hoffst, damit Kunden zu gewinnen, geht das schon in die richtige Richtung. Aber wenn du nicht nur hoffst, sondern das Ganze strategischer und fokussierter angehst, ist es noch wesentlich effektiver.
Generell funktioniert Inbound Marketing für 95% der Unternehmen.
Aber leider nicht für jedes. Man muss ganz nach der Lean-Startup-Methode einfach mal mit geringstem Aufwand testen und schauen, wie die Ergebnisse aussehen. Danach kann man abschätzen, ob der weitere Aufwand lohnt.
Vor allem in Branchen, wo der Bedarf an Content noch nicht gedeckt wird, lohnt es sich besonders. Ich habe schon mal eine Case Study über einen Poolhersteller gesehen, der einfach die häufigsten Fragen der Kunden beantwortet und dadurch die Suchmaschine dominiert hat.
In stark offline geprägten Branchen, wo Wissen überhaupt keine Rolle spielt, sehe ich wenig Platz dafür. Aber ansonsten gibt es kaum einen Sektor, wo es nicht funktionieren würde. Es ist das Marketing der Zukunft. Davon bin ich überzeugt.
In unserer schnellebigen Welt erwarten heute deine Kunden hochwertige Inhalte. Dieser Erwartung wirst du gerecht, indem du Content erstellst und ihn für dich arbeiten lässt. Dementsprechend führen mit der Zeit auch viele verschiedene Wege in deinen Content Hub, wodurch die Sichtbarkeit deines Unternehmens erhöht wird.
Dein Inbound-Marketing-System filtert die perfekten Kunden für dich heraus, mit denen du überwiegend automatisiert einen Dialog führst und dadurch Vertrauen aufbaust. Wenn du hier alles richtig machst, bildet sich auch noch eine Community. Langfristig wirst du dann als Thought Leader in deiner Branche wahrgenommen.
Auch ist Inbound Marketing kostengünstig und der ROI belegbar. Dementsprechend baust du eine Sales-Maschine auf, die funktioniert. Außerdem wirst du oder dein Team immer besser, weil ihr von einer packenden Mission getrieben seid, die Momentum erzeugt. Zu guter Letzt ist Inbound Marketing ein Investment in einen Vermögenswert. Es ist ein Investment in die Zukunft.
Kurz gesagt: Du bekommst mehr, schnelleres und nachhaltigeres Unternehmenswachstum.
Aber es ist weit mehr als eine kalte Marketingmethode. Es ist ein Geschenk an deinen Markt. Du verbesserest deine gesamte Branche, was einfach eine gute Tat ist.
Im nächsten Beitrag geht es darum, wie Inbound Marketing im Detail funktioniert.
Aber jetzt bist du an der Reihe: Wo siehst du den größten Vorteil beim Inbound Marketing?
16 Kommentare
Weiter so!
danke dir!
Grüße
besten Dank!
danke für diesen wunderbaren Beitrag. Mir gefallen deine Blogbeiträge sehr. Auch weil du Statistiken mit einfliessen lässt. Der Affenblog ist Spitze!
Beste Grüße
Robby
keine Ursache! Freut mich! Bin auch ein Fan von Statistiken, die machen einen Beitrag noch runder!
Perfekt! "Der Content arbeitet für dich." Diese Wahrheit hast du großartig im geilen Content umgesetzt. Sozusagen der Artikel im Artikel.
Danke und liebe Grüße
Claudia
danke für die Blumen! Freut mich zu hören! Genau, so richtig inceptionmäßig! :D
ganz grob gesagt ja. So 100%ig klar ist die Abgrenzung nicht, da streiten sich zwei große Lager. Dazu habe ich mal was bei t3n geschrieben: http://t3n.de/news/content-marketing-756197/3/
So wie wir das sehen, ist Content Marketing ein Bestandteil von Inbound Marketing. Es umfasst also noch viel mehr Dinge.
Das mit der Arbeit kann ich nachvollziehen. Es ist halt eine Investition in das zukünftige Wachstum. Und diese Zeit muss man sich einfach nehmen. Wenn man nur das Nötigste macht, schafft man es mit ca. 5-10 Stunden in der Woche. Ich denke, diese paar Stunden sind machbar! :)
danke dir!
Genau, ROI bedeutet Return on Investment.
keine Ursache!
Dann bist du ja schon inboundmäßig gut aufgestellt. Da bin ich voll bei dir, das dauert etwas bis man in den Workflow kommt. Einfach durchhalten, mit der Zeit wird es viel einfacher!
Cool, freut mich!
Mal wieder ein schöner Artikel!
Ich kann dir in jedem Punkt zustimmen, Mal davon ab ist Inbound Marketing in keinster Weise nervig, aufdringlich.
Man bietet Mehrwert, guten Content und das begrüßen natürlich auch die Leser. Ich glaube auch nicht das es zur Zeit was besseres gibt um schnell und auch für auf langer Sicht sein Unternehmen aufzubauen bzw. es wachsen zu lassen - um neue Kunden zu gewinnen!
LG
Der Brian
vielen Dank!
Oh ja, Inbound ist alles andere als nervig! Ich glaube auch nicht, dass es etwas Besseres gibt. Deshalb machen wir's ja auch! :)
Was denkst du?